Der heimische Speisekartoffelmarkt ist weiterhin von einem großen Angebot geprägt. Händlern zufolge reichen die verfügbaren Mengen noch zumindest bis Anfang Juni. Der Lagerabbau schreitet zwar dank anhaltend guter Nachfrage im LEH stetig voran. Die stark eingeschränkte Absatzmöglichkeit über die Gastronomie und die Tourismuswirtschaft hemmen aber den Gesamtabsatz.
Der Exportmarkt hat sich unter Preiszugeständnissen jüngst doch etwas belebt.
Die Erzeugerpreise notieren unverändert, bleiben tendenziell aber unter Druck. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt genannt. Übergrößen und Ware, die vorrangig für den Export bestimmt ist, werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Deutschland: Angebot bleibt reichlich
Auch in Deutschland bleibt das Angebot an Speisekartoffeln reichlich. Mit zunehmender Lagerdauer steigen zwar die Absortierungen, der eingeschränkte Bedarf kann aber gut abgedeckt werden. Mit jeder weiteren Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen schwinden die Hoffnungen auf Impulse aus der Gastronomie und der Tourismuswirtschaft. Zusätzlich nehmen die Importmengen von Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum im LEH stetig zu.
Die Erzeugerpreise wurden daher auf dem Niveau der Vorwoche fortgeschrieben. Im Bundesdurchschnitt wurde für qualitativ einwandfreie Speisekartoffeln zuletzt meist zwischen 10 und 11 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ