Am österreichischen Speisekartoffelmarkt hat nach dem Abschluss der Erntearbeiten das Angebot seitens der Landwirte schon deutlich abgenommen. Derzeit werden vor allem Erdäpfel aus nicht frostsicheren Lagern angeliefert. Angesichts der enttäuschenden Ernte warten viele Landwirte mit dem Verkauf noch zu und hoffen auf steigende Preise. Angesichts des begrenzten heimischen Angebots sowie des guten internationalen Preisniveaus erwartet man in den nächsten Wochen entsprechende Preiserhöhungen.
Derzeit gibt es bei den Erzeugerpreisen für das Inlandsgeschäft noch keine wirkliche Bewegung. In Niederösterreich wurden zuletzt für mittelfallende Ware meist 18 bis 20 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt. Drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel erzielt bis zu 24 Euro/dt. Aus Oberösterreich werden weiterhin Preise von bis zu 22 Euro/dt genannt.
Deutschland eilt bei Preisbildung voran
In Deutschland ist die Speisekartoffelernte fast überall eingebracht. Provisorische Lager wurden heuer nur vereinzelt angelegt, sodass nun recht früh der Verkauf aus dem Langzeitlager startet. Durchgeschwitzte Partien stehen bereit. Dafür wurden in Norddeutschland bereits vergangene Woche höhere Preise verlangt, die sich nun im gesamten Bundesgebiet durchsetzen. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt Erzeugerpreise von 24,50 bis 25,80 Euro/dt bezahlt. Neben dem Verkauf im Inland haben sich auch Exportmöglichkeiten nach Italien und Tschechien aufgetan. Für Kunden vom Balkan ist das deutsche Angebot derzeit aber zu teuer.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck