“Ich stehe für mein Umfeld ein”

Stefanie Ofner aus Afritz am See ist für den Bauernbund auf Bezirksebene und als Kammerrätin im Einsatz. Seit Kurzem ist sie jetzt auch Abgeordnete im Kärntner Landtag.

BauernZeitung: Sie sind Bergbäuerin, Mutter und neuerdings auch Politikerin. Was bewog Sie bereits in jungen Jahren dazu, politisch aktiv zu werden?
OFNER: Ich bin davon überzeugt, wenn man die Möglichkeit hat, die Zukunft eines Landes mitzugestalten, sollte man sie auch nutzen. Als Mutter und Landwirtin übernehme ich Verantwortung, stehe für mich und mein Umfeld ein. Nun mache ich das auch für meine Heimat als Landtagsabgeordnete, weil ich meinen Kindern ein Vorbild sein möchte. Ich möchte ihnen zeigen, dass es sich lohnt, für seine Überzeugungen einzutreten.

 

Wie gelingt es Ihnen, sich in der „Männerdomäne“ Politik durchzusetzen?
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich mich als Frau gegen jemanden durchsetzen muss. Ich bin Teil eines engagierten Teams und bringe mich mit meinen Stärken und meinem Wissen ein. So wie es meine Kollegen im Landtagsklub auch tun. Ich bin motiviert, in den kommenden fünf Jahren für Kärnten zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam als Abgeordnete der Volkspartei viel für unser Bundesland weiterbringen werden.

Im Ausschuss für Ländlichen Raum haben Sie auch sofort Führungsverantwortung übernommen. Was sind die heißen Eisen in den kommenden fünf Jahren?
Wir müssen alles tun, um den ländlichen Raum in Kärnten lebendig zu halten. Prognosen sagen vielen Regionen in Kärnten eine negative Bevölkerungsentwicklung voraus, manchen Landesteilen sogar ein Einwohner-Minus von 20 Prozent und mehr. Wir müssen alles daran setzen, dass diese Prognosen nicht eintreten. Dafür braucht es Entschlossenheit und Maßnahmen, angefangen bei der Nahversorgung über intakte Infrastruktur bis hin zu einem Angebot an Kinderbetreuung und mobilen Pflegediensten, das dem Bedarf der Bevölkerung gerecht wird. Wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Im besten Fall werden die Regionen für neue Einwohner attraktiv.

Welches Agrarthema liegt Ihnen besonders am Herzen?
Wir brauchen die familiengeführten Bauernhöfe in Kärnten – für die Lebensmittelversorgung, den Erhalt der Kulturlandschaft und auch, um den ländlichen Raum attraktiv zu halten. Es ist mir ein Anliegen, dass bäuerliche Familien auch in Kärnten jene Voraussetzungen vorfinden, die sie brauchen, um damit ein Einkommen zu erwirtschaften, mit dem sie ihr Auskommen finden. Dafür werde ich mich einsetzen. Ich will auch zur Bewusstseinsbildung beitragen: Alle Kärntnerinnen und Kärntner sollen wissen, wie wichtig es für uns alle ist, zu heimischen Produkten zu greifen.

Am eigenen Hof zeigen Sie mit einer professionellen Direktvermarktung, wie auch ein kleinbäuerlicher Betrieb Bestand haben kann. Was können Sie von Ihrer Arbeit am Hof in den Landtag mitnehmen?
Ich bringe Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen mit. Meine Arbeit zeigt mir, was gemeinsam möglich ist, wenn man mit Überzeugung an seiner Sache arbeitet. Dazu gilt es, sich auf seine Stärken zu besinnen und diese laufend auszubauen und weiterzuentwickeln. Auf unserem Hof gelingt uns das, was mich sehr freut. Und es macht mich stolz, weil es zeigt, dass man seine Zukunft selbst in die Hand nehmen und gestalten kann.

Zur Person: Stefanie Ofner (34) ist gelernte Kindergartenpädagogin und ausgebildete Forstfacharbeiterin. Auch eine Ausbildung zur Mentaltrainerin hat sie absolviert.

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  • Stefanie Ofner: ÖVP Kärnten/Helge Bauer
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AUTORClemens Wieltsch
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