Honigernte blieb bis zum Ende spannend

Gefälschten Honig zu erkennen ist schwer. Umso wichtiger ist es, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten.

Gefälschten Honig zu erkennen ist schwer. Umso wichtiger ist es, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten.

Landauf, landab hatten die Imker mit außergewöhnlichen Wetterlagen zu tun. So blieb es bei der heurigen Honigernte bis zum Schluss spannend. Insgesamt sei man in der Imkerschaft mit der Saison aber zufrieden. Blütenhonigerträge konnten reichlich eingefahren werden. Überrascht habe heuer die gute Lindenhonigtracht. Auskünften zufolge sorgten die Winterlinden vielfach für Tageszunahmen pro Bienenvolk zwischen drei und fünf Kilogramm.

Viel „Melizitosehonig“

Auch Waldtracht gab es reichlich, jedoch leider vielerorts ausschließlich sogenannten „Melizitosehonig“. Dieser Honig entsteht durch Rindenläuse an Fichten, die Melizitose produzieren, einen Dreifachzucker im Honigtau. Die Verarbeitung von „Melizitosehonig“ ist eine besondere Herausforderung, weil dieser eine besonders feste Konsistenz aufweist. „Diese Eigenschaft erschwert das Schleudern erheblich“, erklärt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.

Trotz dieser Schwierigkeiten biete „Melizitosehonig“ viele Vorteile. So ist dieser reich an Mineralstoffen und zeichnet sich durch einen intensiven Geschmack aus. Der überwiegende Teil des Blütenhonigs stammt weiters vom Raps.

Raps ist unverzichtbar

„Wenn in der näheren Umgebung der Bienenvölker keine Raps- oder Waldtracht zu erwarten ist, ist eine nennenswerte Honigernte hierzulande nicht möglich“, betont Wolfgang Pointecker, Präsident des österreichischen Erwerbsimkerbundes. Für die Wirtschaftlichkeit der Erwerbsimker sei der Rapsanbau somit unverzichtbar.

Anspannung am Markt

Die Marktsituation bei Honig sei derzeit weiters herausfordernd. „Blütenhonig kann aufgrund schlechter Preise kaum verkauft werden und der Waldhonig ist heuer oft nicht schleuderbar“, führt Pointecker aus. Umso wichtiger sei es beim Einkauf auf die Bezeichnungen „Österreichische Landwirtschaft“ und „Ursprungsland: Österreich“ zu achten. „Wenn jeder nur ein Kilogramm heimischen Honigs pro Jahr konsumiert, wäre das ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Imker sowie für die Natur“, betont der Präsident der OÖ Landwirtschaftskammer, Franz Waldenberger, abschließend.

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  • A Row Of Jars Filled With Different Colored Honey: Linus (Generiert mit KI) - stock.adobe.com
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