Die Sicht von Bundesministerin Leonore Gewessler zeigt es mehr als deutlich. Wir leben in zwei Welten. Es gibt jene Menschen, die von und mit der Landwirtschaft leben. Die wissen, wie landwirtschaftliche Produktion in Österreich läuft. Die verstehen, dass Tierwohl oder gesunder Bodenaufbau ein oberstes Anliegen von Bäuerinnen und Bauern sind, weil dies auch Grundlage für ein gutes landwirtschaftliches Einkommen darstellt.

Es gibt auch viele, wie mich als Weichenden, die mit dieser Lebensweise und der Berufung Bauer von Grund auf in Berührung gekommen sind und die verstehen, was es heißt Bauer zu sein. Und dann gibt es – ehrlicherweise reden wir hier von der Mehrheit – sehr, sehr viele Menschen, die dermaßen weit weg sind von Landwirtschaft, bäuerlicher Produktion oder Kenntnissen rund um Nutztierhaltung, dass es Angst macht.

Angst deswegen, weil diese Menschen sich befugt und befähigt fühlen nicht nur am Stammtisch ihre Meinung zu den landwirtschaftlichen Themen kundzutun, sondern auch verstehen, wie Bauern und Bäuerinnen zu arbeiten haben. Ein markantes Beispiel war in der Vorwoche die Äußerung der Bundesumweltministerin Gewessler, die sich eindeutig auf die Seite des Wolfes gestellt hat. Ein schützenswertes Tier, wertvoll für Biodiversität und Artenvielfalt. 

Ich stelle mir schon die Frage, was denn hier mehr zählt: Der Wolf, die bäuerliche Nutztierhaltung oder die Menschen hinter diesen Haltungsformen. Und ich stelle mir zum wiederholten Mal die Frage, ob denn ein Schaf wirklich weniger wert ist als ein Wolf. Und dann komme ich zu meiner alles entscheidenden Frage, was wir tun können, um mehr Verständnis für die Landwirtschaft zu erhalten. Es gibt viele Bausteine aus meiner Sicht.

Einer ist auf jeden Fall eine gute, politische Vertretung, die auch in Entscheidungsprozesse eingebunden ist. Dass der Tiroler Landtag jetzt das Jagdgesetz ändert und einen Grenzgang wagt, ist ein gutes Beispiel dafür. Nicht, dass wir eines Tages aufwachen und unser Alltag wirklich aus zwei Welten besteht und unsere Welt nichts mehr zu melden hat!

Quelle: BZ
Magnus Gratl, Bezirksobmann Forum Land Imst

- Bildquellen -

  • Magnus Gratl: BZ
  • Tiroler Landhaus Innsbruck: Adobe Stock
- Werbung -
AUTORRed. HP
Vorheriger ArtikelUaB-Betriebe investieren in Erneuerbare
Nächster ArtikelRZV: Kälberpreise ziehen an