Dürre in Argentinien treibt die internationalen Soja- und Maisnotierungen in die Höhe. Auch in den südlichen Anbaugebieten der USA für Qualitätsweizen bleibt es zu trocken.
Jüngst konnten sich auch die europäischen Weizennotierungen an der Euronext in Paris dank einer Abschwächung des Eurokurses zum US-Dollar befestigen. Der Pariser Mahlweizenkontrakt kletterte bis Montag dieser Woche auf 163,75 Euro/t.
In Europa bereitet arktische Kälte insbesondere für die Rapskulturen Sorge, zudem frieren erste Binnenwasserwege zu und behindern Transporte. Der Internationale Getreiderat IGC prognostiziert für das laufende Wirtschaftsjahr 2017/18 einen noch stärkeren Abbau der weltweiten Maislager als bisher angenommen. 2018/19 sollen erstmalig seit 2012/13 auch die Weizenbestände wieder abschmelzen.
Unverändertes Abwarten
Der heimische Kassamarkt befinde sich weiter in einer Abwartephase, heißt es aus Händlerkreisen. Manche Lagerhalter würden zwar sehr gerne Ware abgeben, es sei aber schwer, Abnehmer zu finden. Damit baue sich zum Saisonende hin ein Stau auf, der es immer schwieriger mache, die Aufpreise zu verteidigen, die Brotweizen gegenüber den Notierungen an der Euronext noch inne hat. Da noch einiges an Mengen unverkauft auf Lager liegen soll, fällt auch immer öfter das Wort „Überlagerung“.
Bei den Notierungen der Wiener Produktenbörse gab es am Mittwoch der Vorwoche wenig Bewegung. Premiumweizen gab neuerlich einen Deut nach und Qualitätsweizen befestigte sich einen Hauch. Inländischer Durumweizen notierte neuerlich mit 202,50 Euro/t, während Importe aus dem EU-Raum CPT Niederösterreich mit 210 Euro/t bereinigt um die Frachtkosten einen ähnlichen Warenwert wie der Hartweizen aus heimischer Produktion erzielten.
Marktbeteiligte kommentieren den Aufpreis des inländischen Durums zum Premiumweizen als eigentlich zu gering. Dem Vernehmen nach seien auch Vorverträge für die kommende Hartweizenernte 2018 zu deutlich höheren Preisen abgeschlossen worden.
Fest gestimmt bleibt Futtergerste und angesichts der international knapper werdenden Bilanzen rechnet man auch hierzulande demnächst mit einem Anziehen der bisher eher unter Druck gestandenen Maispreise.
Christian Posekany, AIZ