Der sonnenreichste März, der bislang verzeichnet wurde, und ausreichend Regen im April haben zum nunmehrigen Saisonstart erstes prächtiges Gemüse heranwachsen lassen. Gute Vorzeichen also für die neue Saison, die heuer – stellvertrend für alle Gemüsebauern – am „Meindlhof“ von Lisa und Stefan Moritz in Schlatt im Bezirk Vöcklabruck eröffnet worden ist.
Betriebe und Anbauflächen für Gemüse sind im Steigen
Auf 179 Betrieben und damit 1911 Hektar wird in Oberösterreich auf erwerbsmäßigen Gemüseanbau gesetzt. Die Sparte sei trendig, betonen die Vertreter der Landwirtschaftskammer. So waren es vor drei Jahren noch 166 Betriebe und fast 100 Hektar weniger Anbaufläche. Im Vergleich zu den Hauptgemüseländern in Europa seien die im Schnitt elf Hektar je Betrieb zwar sehr wenig, so Ewald Mayr, Obmann des Verbandes der OÖ Obst- und Gemüseproduzenten, „aber ein Zeichen dafür, dass viele Betriebe den Gemüseanbau im optimalen Fruchtwechsel ausüben. In Oberösterreich liegt die Stärke in der großen Vielfalt der Gemüsearten zur regionalen Vermarktung und saisonalen Verarbeitung.“ Die Palette der angebotenen Sorten wachse jährlich. Im Anbau immer stärker vertreten seien etwa Jungknoblauch, Süßkartoffeln, Edamame (Gemüsesoja) oder Speisepilze, ebenso Romanesco, Ingwer oder Portulak.
Ein Wermutstropfen sind derzeit aber die Unwägbarkeiten bezüglich der Erntehelfer. „Heuer wäre alles gut vorbereitet gewesen“, sagt LK-Präsident Franz Waldenberger und verweist auf die seit Jahresbeginn wirksamen Anhebungen der Kollektivvertrags-Löhne für Saisonarbeiter. „Dieser ist nun der höchste in Österreich und auch europaweit vorne dabei“, so Waldenberger.
Dass Gemüse auch abseits der Parade-Anbaugebiete funktioniert, wird am Meindlhof schon seit zwei Generationen bewiesen. Knapp 80 Sorten werden dort kultiviert und via Hofladen, Bauernmärkten und „Salzkammergut-Gemüsekiste“ vertrieben. Auch Jungpflanzen, Saatgut und Kräuter werden angeboten. „Maximale Frische“ sei laut Lisa Moritz oberstes Prinzip. Stolz sind die Hofbesitzer auch auf ihre Mitarbeiter, die fast nur aus der Nachbarschaft kommen.
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- Gemüsestart: Foto: Bz/cacha