Mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2023 werden die Mittel neu verteilt. Mit den Maßnahmen für die neue Periode sollen langfristig Voraussetzungen geschaffen werden, die den Betrieben mehr Wertschöpfung auf den Märkten ermöglichen. Die Vorgaben aus Brüssel sind wegen des Green Deals strenger geworden. Schließlich muss jedes Land mittels Umbaus des Agrarsektors einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Da Österreich bereits viele ökologische Vorleistungen erbracht hat und diese anerkannt wurden, wird die Veränderung für heimische Bauern weniger stark sein als in vielen unserer Nachbarländer. Die GAP ab 2023 knüpft die Vergabe von EU-Mitteln noch stärker als bisher an Mehrleistungen der Bauern. Da sich durch die GAP-Reform einige Maßnahmen stark geändert haben und das Angebot in der Zweiten Säule größer geworden ist, sind alte und neue Periode aber nicht mehr direkt miteinander zu vergleichen. Bäuerinnen und Bauern müssen sich jetzt gut darauf vorbereiten, wie sie die Mittel abholen können. Folgend eine Gegenüberstellung GAP alt versus GAP neu anhand der ausgewählten Maßnahmen UBB (Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung), Bio (biologische Wirtschaftsweise) sowie Tierwohl.
Diese sind neben vielen anderen potenziellen Maßnahmen aus Sicht des GAP-Experten der Landwirtschaftskammer Österreich, Karl Bauer, besonders hervorzuheben. Zahlen vorbehaltlich der Genehmigung seitens der EU-Kommission.
GAP-Gipfel mit Großbetrieben
Mit dem an die EU-Kommission endsandten GAP-Strategieplan sind vor allem einige Großbetriebe und der Präsident der Land- und Forstbetriebe, Felix Montecuccoli, unzufrieden. Grund dafür ist die geplante Deckelung der Direktzahlungen ab 100.000 Euro ohne Berücksichtigung der Gehalts- und Lohnkosten. 43 landwirtschaftliche Betriebe, vor allemim östlichen Trockengebiet, kämen dadurch in eine wirtschaftlich schwierige Lage und müssten Mitarbeiter entlassen. Am 14. Februar fand dazu eine Gesprächsrunde mit Vertretern der betroffenen Betriebe statt. Mit den bis dato über die 1. Säule lukrierten Mitteln war es den betroffenen Betrieben möglich, Pionierprojekte und Umweltleistungen
umzusetzen. Fällt ein Großteil der Gelder ab 2023 weg, werde dies nicht mehr in diesem Ausmaß möglich sein. Alle an diesem Gipfel Beteiligten wollen sich weiterhin in den Gesprächen mit den Grünen um eine Lösung bemühen.
Der Präsident des Bauernbundes, Georg Strasser, dazu: „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und sehen auch die Umweltleistungen, die von den jetzt betroffenen Betriebenerbracht werden. Zudem ist uns die strukturelle Vielfalt der Landwirtschaft innerhalb Österreichs wichtig, und daher werden wir uns in den Gesprächen mit dem grünen Koalitionspartner um eine Lösung im Sinne aller Beteiligten bemühen.“