Österreichs Branchenführer bei Mischfutter, Garant, erweitert seine Zentrale in Pöchlarn (Niederösterreich). Herzstück des Bauvorhabens ist ein von Genol, einer Tochterfirma der Raiffeisen Ware Austria (RWA), betriebenes Pellets- Terminal. Über die zwei geplanten Silos mit je 4.000 t Fassungsvermögen sollen schon bald 25.000 t Holzpellets pro Jahr umgeschlagen werden. In der finalen Ausbaustufe sollen langfristig sogar 40.000 t des Energieträgers die Lagerstätte an der Donau passieren.
Regionaler Nassmais
Das Terminal soll ab 2023 nicht nur als Zentrallager für umliegende Genol-Kunden dienen, sondern auch die Energie für eine ebenfalls geplante Maistrocknungsanlage liefern. Die Trocknungsleistung der Anlage soll 500 t pro Tag betragen, vier Silos mit einer Kapazität von in Summe 16.000 t sind vorgesehen. Zusätzlich sollen dort rund 4.000 t Nassmais verarbeitet werden können. Letztlich ergibt sich mitelfristig eine Gesamtkapazität von 20.000 t Trockenmais. Die weitere Verdoppelung der Kapazität wird für die finale Ausbaustufe angepeilt. Bezugsgebiet des Körnermais soll primär das Mostviertel sein, also ganz im Sinne „kurzer Transportwege und regionaler Kreislaufwirtschaft“, wie man in der RWA-Zentrale in Korneuburg betont.
CO2-Reduktion bei Futterherstellung
Ebenfalls Verwendung finden sollen die Holzpellets künftig in der Dampfproduktion für die Garant-Futtermittelherstellung. Dort erwarte man sich durch neue, „innovative Produktionsprozesse“ künftig auch deutliche Energieeinsparungen. „Wir haben unser Produktionsverfahren neu überdacht und können in Zukunft mit halbgetrocknetem oder siliertem Mais unseren Energieeinsatz deutlich reduzieren“, erklärt Gerhard Bauernfeind als Garant-Geschäftsführer und Projektleiter des Bauvorhabens. Insgesamt setzt die Firma aktuell jedes Jahr 500.000 t Futtermittel ab, welche in den drei Garant- Fabriken Pöchlarn, Aschach und Graz sowie bei Lizenzpartnern in Tirol, Salzburg und Kärnten erzeugt werden. Der laut eigenen Angaben Vollsortimenter Garant beschäftigt übrigens 200 Mitarbeiter.
Investitionsvolumen 12 Millionen Euro
Das Projekt in Pöchlarn beweise, „wie wertvoll bereichsübergreifendes Denken sein kann. Die Kombination von Getreidehandel, Futtermittelproduktion und Energiehandel führt in Summe zu einer mehrfachen Winwin- Situation“, sagte RWA-Vorstandsdirektor Stefan Mayerhofer vergangene Woche bei der Spatenstichfeier. Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner fand lobende Worte: „Ein Investment in Sicherheit und Stabilität für das Unternehmen,unsere Landwirte und für Niederösterreich.“ Die Pläne für das Multi-Projekt stammen von der RWA Bautechnik, insgesamt geht es um Investitionen in Höhe von 12 Mio. Euro. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen ist die Inbetriebnahme des Holzpellets-Lagers für das erste Halbjahr 2024 anberaumt. Die Maistrocknungsanlage soll pünktlich zur Maisernte 2024 betriebsbereit sein.
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- : RWA/Schedl