Fremde Fauna belastet heimische Gewässer

Am 16. Juli lud LH-Stv. Josef Geisler am Reintalersee im Bezirk Kufstein zum Gespräch. Thema waren hierbei invasive Arten, welche immer häufiger in Tiroler Gewässern auftauchen. Auch Andreas Murrer und Johannes Oehm von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol waren vor Ort, um die dazu angestellte Studie zu erläutern und Fragen zu beantworten.

LH-Stv. Josef Geisler informierte zusammen mit den Gewässerökologen Andreas Murrer und Johannes Oehm über invasive Arten und deren Bekämpfung in heimischen Gewässern.

Laut Geisler seien in den letzten Jahren zahlreiche invasive Arten, wie das Japanische Springkraut, in Tirol aufgetreten. Doch nicht nur an Land, sondern auch im Wasser finden sich unterschiedlichste Neobiota, so vermehrt sich beispielsweise die Quaggamuschel im Bodensee sehr stark. Problematisch zeigt sich hier das entstehende Ungleichgewicht im Gewässer, zudem besteht aufgrund der scharfkantigen Muschelschalen ein Verletzungsrisiko für Badegäste. Eine wichtige Maßnahme zur Regulierung solcher Arten sei vor allem Hygiene. „Künftig gilt es, die Tiroler Seen als Lebensräume soweit zu erhalten, dass die vorkommenden heimischen und geschützten Arten und somit die heimische Biodiversität weiter bestehen bleibt“, betont Geisler.

Wasseranalyse zur Artenerfassung

Insgesamt umfasste die angestellte Studie 40 Seen in ganz Tirol. Hierzu wurde die Tatsache genutzt, dass jede vorhandene Art unterschiedliche Stoffe ausstößt. Johannes Oehm erklärt: „Diese DNA-Fragmente können aus Wasserproben extrahiert und analysiert werden, sodass festgestellt werden kann, welche Arten in dem Gewässer vorkommen. Je Wasserprobe erhält man eine Artenliste über die darin nachgewiesenen Arten.“

Aufgeteilt wurde die Studie in die Kategorien Fische, Muscheln, Krebse und invasive Pflanzen, wobei besonderes Augenmerk auf den Signalkrebs, den Sonnenbarsch und die Quaggamuschel gelegt wurde. Letztere legt ihre Eier direkt ins Wasser, weshalb die Larven frei schwimmen und sich an Booten, Stand-Up-Paddle Boards oder anderen Sportgeräten festsetzen können.

Insgesamt konnten bei Fischen, Muscheln und Krebsen sowohl heimische Arten wie der Bitterling oder die Teichmuschel als auch fremde Arten wie die Wandermuschel oder der Galizische Sumpfkrebs entdeckt werden. Die Quaggamuschel wurde hingegen in keinem der Seen nachgewiesen, auch invasive Pflanzen fanden sich nicht. Auf der Homepage des Landes Tirol steht der vollständige Bericht zur freien Verfügung. www.tirol.gv.at/gewaesseroekologie

„Viele der gebietsfremden Arten sind harmlos. Andere wiederum sind konkurrenzstark. Sie können sich rasch vermehren und dadurch ökologische sowie wirtschaftliche Schäden verursachen“, weist Andreas Murrer hin. Wichtig sei vor allem die Mithilfe der Bevölkerung, bereits durch einfache Maßnahmen könne eine Übertragung zwischen Gewässern verhindert werden. So sei es etwa ratsam, Sportgeräte nach Gebrauch sorgfältig zu waschen und gut austrocknen zu lassen.

Aufklärung fürs ganze Land

Zum Zweck der Information und Bewusstseinsbildung wurde vom Land Tirol eine Broschüre mit dem Titel „Die Aliens kommen!“ erarbeitet, welche Aufschluss über Herkunft, Verbreitung und Bekämpfung invasiver Arten gibt. Diese wird auch an die Tiroler Gemeinden weitergegeben. Auf die Frage, ob invasive Arten sich negativ auf die Fischwirtschaft in Tirol auswirken könnten, meinte Murrer, dafür bestünde im Moment keine Gefahr.

Im österreichweiten Vergleich weist Tirol ein geringes Vorkommen invasiver Arten auf.

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  • 20240716 Invasive Arten 4: Land Tirol/Hörmann
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AUTORSamuel Fuchs
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