Freihandelsabkommen mit Indien weiter im Gespräch

Indien und die EU wagen erneut die Annäherung.

Indien und die Europäische Union wollen die Verhandlungen über die gegenseitige Öffnung der Märkte wieder aufnehmen. Bisherige Versuche scheiterten nicht zuletzt am Protektionismus von Indien im Agrarsektor. Die letzten Handelsgespräche zwischen Indien und der EU wurden daher 2013 gestoppt. Bei einer Videokonferenz wurde nun aber ein neuer Anlauf vereinbart.

Parallel dazu soll über geografische Ursprungsbezeichnungen (GI) verhandelt werden. Sollte es beim GI schneller zu einer Einigung kommen, könnte derselbe, wie aiz.info berichtet, getrennt von einem großen Freihandelsabkommen vereinbart werden. Der Agrarsektor soll in den Handelsgesprächen nicht ausgeklammert werden. Allerdings macht Indien gleich klar, dass es seine vielen Kleinbauern schützen wird und die Selbstversorgung hoch auf der Prioritätenliste des Landes steht.

Die EU drängt dagegen mit seinen sehr wettbewerbsfähigen Lebensmittelexporten auf den indischen Markt. Sicher ist auch, dass das Freihandelsabkommen der EU mit Indien keine schädlichen Folgen für das Klima und die Artenvielfalt haben soll und deshalb ein solides Nachhaltigkeitskapitel auf der Agenda steht. “Zwischen der EU und Indien gibt es viele unausgeschöpfte Potenziale”, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Doch bevor über einen besseren Marktzugang verhandelt werden kann, steht die Bekämpfung der Corona-Pandemie im Vordergrund. Indien drängt auf eine Freigabe der Patente für Impfstoffe. Die EU zögert. 

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  • Waving India And EU National Flags With Fabric Texture: ONUR-stock.adobe.com
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AUTORAIZ/red.V.S.
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