Der Weltfrauentag am 8. März steht vor der Tür und lädt dazu ein, auf die Errungenschaften der Frauen aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Frauenpower“ regt der Weltfrauentag bei den oberösterreichischen Bäuerinnen dazu an, die unzähligen Beiträge von Frauen in allen Lebensbereichen zu würdigen. Von Wissenschaft und Technologie über Wirtschaft und Politik bis hin zu Kunst und Kultur Frauen prägen die Gesellschaft weltweit. Ihre Stärke, Entschlossenheit und Innovationskraft inspirieren nicht nur andere Frauen, sondern die gesamte Menschheit. Vier oberösterreichische Bezirksbäuerinnen präsentieren anlässlich des Weltfrauentages ihre Frauenpower-Momente.
Landwirtschaft ist weiblich
Bäuerinnen beleben und gestalten tagtäglich den ländlichen Raum sei es durch ihre Arbeit auf dem Hof oder in den verschiedensten Vereinen und Organisationen. Sie sind gleichberechtigte Partnerinnen im bäuerlichen Familienbetrieb. „Oft sind es gerade die Bäuerinnen, die die treibende Kraft für Innovationen und die Etablierung neuer Produktionszweige sind. Feiern wir die Frauenpower der Bäuerinnen und setzen wir uns gemeinsam für eine Welt ein, in der Gleichberechtigung, Respekt und Würde für alle selbstverständlich sind“, so Landesbäuerin Johanna Haider.
Sieberer: „Das Glück der Erde,…“
„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ dieser Spruch bringt die Frauenpower der Kirchdorfer Bezirksbäuerin Sabine Sieberer auf den Punkt. Bei der täglichen Arbeit am Hof gehört für sie die Arbeit mit den Pferden zu den schönsten Aufgaben. Für Sabine ist damit der Mädchentraum vom eigenen Ponyhof in Erfüllung gegangen. Vor allem die Sanftmut und das Vertrauen, das die Pferde einem entgegenbringen, faszinieren die Bäuerin: „Es ist für mich immer wieder ein berauschendes Erlebnis, wenn ich mit meinem 700 Kilogramm schweren und 160 Zentimeter großen Wallach über die Wiese galoppiere und ich spüre, dass mein Pferd mir voll vertraut.“
Ganglbauer: Wissen ist Macht
Die jüngste Bezirksbäuerin Österreichs Anna Maria Ganglbauer aus dem Bezirk Steyr-Land strebt unaufhörlich nach Wissen, um eine konsumentenorientierte Produktion zu gewährleisten. Sie vereint Interessen und sieht die Konsumenten als Partner. Durch das Erkennen von Betriebsstärken und -schwächen entwickelt sie zukunftsfähige Geschäftsstrategien. Ganglbauer revitalisiert einen 200 Jahre alten Vierkanthof in Bad Hall und schafft dort neue Arbeitsplätze, indem sie sich auf eine neue Fleischkultur konzentriert. Qualität, Reifeverfahren und Tierwohl stehen dabei an erster Stelle. Sie fördert aktiv junge Frauen in der Landwirtschaft, ermutigt sie, neue Wege zu gehen, und setzt sich für heimische Lebensmittel und Regionalität ein. Ihr Engagement zeigt, wie sich Innovation, Tradition und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verbinden lassen und dient als inspirierendes Beispiel. „In einer Zeit, in der viele bäuerliche Betriebe kämpfen, möchte ich neue Wege gehen. Ich möchte besonders junge Bäuerinnen ermutigen, sich einzubringen und zu zeigen, dass die Landwirtschaft keine Männerdomäne ist“, so Ganglbauer.
Miesenberger: Bäuerinnen in die Politik
Für die Freistädter Bezirksbäuerin Johanna Miesenberger ist Bäuerin nicht nur ein Beruf oder ein Tätigkeitsfeld. Es ist eine Lebenseinstellung und das was sie als Mensch, als Frau und vor allem als Politikerin groß macht. Bäuerin zu sein bedeutet für Miesenberger: Füreinander da zu sein, aufeinander zu achten, respektvoll miteinander umzugehen nicht nur mit den Menschen, sondern auch mit den Tieren und der Umwelt. „Wir Bäuerinnen hören hin, auf die Natur und was sie uns sagen will. Wir sind spontan und flexibel. Wir sind es gewohnt hart anzupacken, wenn es die Jahreszeit oder der Moment es erfordern. Wir leben unsere Traditionen und sind trotzdem innovativ. Wir tragen Verantwortung und entwickeln uns und unsere Höfe weiter“, sagt Miesenberger und ergänzt: „Bäuerin zu sein ist für mich kein Beruf, der mit der Pensionierung aufhört. Und das gilt auch für meine Arbeit als Politikerin. Solange ich wirken kann, wirke ich denn das macht mich aus und lässt mich über mich hinauswachsen.“
Huber: Direktvermarkterin mit Leib und Seele
Ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich wird von Frauen geführt. Die tägliche Arbeit in Stall und Hof liegt oft in weiblicher Hand. Auch die Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof sind vielerorts Frauensache. Nicht zu vergessen die tägliche Hausarbeit, Kindererziehung oder Pflege. Für die Braunauer Bezirksbäuerin Christina Huber liegt ihr Frauenpower-Moment mitten auf dem Hof in ihrer Hofmolkerei. Wenn die Hofmolkerei rund läuft und sie alles im Griff hat. Eine eigene Hofmolkerei bedeutet auch viel Arbeit. Denn wer sein Produkt selbst vermarktet, veredelt es nicht nur selbst, sondern ist auch für den Verkauf und das Marketing verantwortlich. „Als Bäuerin sollte man so einiges ‚drauf haben‘, aber für mich ist es eine Arbeit, die ich jeden Tag gerne mache“, sagt Huber und betont: „Mir ist es wichtig, durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen die Qualität meiner Produkte im Griff zu haben.“