Das Ausmähen, ein Teil der Jungbestandspflege, ist arbeitsintensiv, aber notwendig.

Ein nie dagewesenes Schadensausmaß von 8,2 Millionen Festmeter Schadholz hat in den vergangenen fünf Jahren die oberösterreichische Forstwirtschaft beschäftigt und viele Waldbesitzer finanziell belastet. Mehr als die Hälfte dieser Verluste sind dem Borkenkäfer zuzuschreiben. Auch Sturm und Schnee haben das ihre beigetragen.

Heuer sind nun erstmals die Schadholzmengen in den Hauptschadensge­bieten rückläufig. Zu verdanken ist das der günstigen Witterung im Sommer, aber auch dem raschen Aufarbeiten durch die Forstwirte selbst. Die Annah­me der Borkenkäfer sei geschlagen ist aber nur ein Wunschdenken. „Die Situation ist nach wie vor angespannt, weil sich der Borkenkäferbefall in Richtung Gebirge und Schutzwald verlagert. Es müssen daher die Wälder auch über die Wintermonate sorgfältig auf Borkenkäferbefall überprüft werden und Befallsherde sauber aufgearbeitet werden“, appelliert Agrarlandes­rat Max Hiegelsberger.

Waldbesitzer leisten unbezahlbare Arbeit

Gleichzeitig gilt es nun die Wiederaufforstung anzugehen. Ziel ist ein aus mindestens vier standortangepassten Baumarten bestehender Mischwald. Einer Aufgabe, welcher die Waldbauern bereits fleißig nachgekommen sind. „Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt 15 Millionen Forstpflanzen ausgesetzt. Bei den geförderten Aufforstungen hat sich der ökologisch wertvolle Laubwaldanteil deutlich erhöht und beträgt aktuell 50 Prozent“, freut sich Hiegelsberger.

Doch mit der Aufforstung ist es nicht getan, vor allem die Pflege in den Folgejahren ist sehr arbeitsintensiv. Waldeigentümer sind angehalten die diesbezügliche Förderung von 2000 Euro pro Hektar zu nutzen. Für diese unbezahlbare Arbeiten der Waldbauern möchte sich Hiegelsberger bedanken: „Die Anlage und Pflege gesunder Wälder ist eine wesentliche Zukunftsinvestition, die hohen persönlichen Einsatz erfordert. Mein Dank gilt den vielen engagierten Waldbesitzern, die ihre Arbeitskraft für die kommenden Generationen einsetzen.“

Eiche ist Trumpf im Mischwald der Zukunft

„Es gibt den waldbaulichen Grundsatz: Soviel ökologisch wertvolle Mischbaumarten wie notwendig und so viele Wirtschaftsbaumarten wie möglich. In Lagen bis 500 Metern kommt der Eiche künftig eine besondere Bedeutung zu“, erklärt Landesforstdirektorin Elfriede Moser. Eine Baumart, die nicht zu unterschätzen ist, vermag sie durch ihr Herzpfahlwurzelsystem Trockenphasen doch gut zu überstehen. Zudem lässt sich mit der Eiche in 80 bis 90 Jahren wertvolles Holz erzielen. So viel Potential wird mit 9000 Euro pro Hektar bei Wiederaufforstungen gefördert.

Interessante Wirtschaftsbaumarten, sind auch Tanne und Douglasie, welche sogar höher Zuwächse als die Fichte liefern. Und auch die Lärche mit ihrem hochbezahlten Holz ist eine gute Ergänzung des Waldbestandes.

Holzbau: Potential ist längst noch nicht ausgeschöpft

Bis der Wald der Zukunft herangewachsen ist, soll die Lage der Forstwirte durch das Forcieren des Holzbaus verbessert werden. Potential birgt vor allem der private Bereich. Hier setzt auch die kürzlich gestartete „Bauen mit Holz“-Kampagne von Wirtschaftskammer und Land Oberösterreich an. Hiegelsberger und Holzbau-Landesinnungsmeister Josef Frauscher erklären: „Wir wollen die privaten Auftraggeber genauso wie Genossenschaften und Bauträger besonders für den Werkstoff Holz sensibilisieren. Ziel ist es den Holzbauanteil im Einfamilienhaussegment in den nächsten fünf Jahren von 19 Prozent auf 45 Prozent zu steigern.“

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  • Jungkultur Ausmaehen 8 ID87318: agrarfoto.com
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AUTORElisabeth Hasl
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