“Es ist eine Art zu leben. Nicht schlechter oder besser als andere”, sinniert Gonzalo über sein Leben als Kleinbauer im Hochland von Kastilien. Mit dem Film “Seit die Welt Welt ist” kommt ein Portrait über sein Leben, seines 300-Einwohner-Dorfes Vadocondes und sein Überleben in der Wirtschaftskrise Spaniens in regionale Kinos (siehe Tabelle).
Der Regisseur Günter Schwaiger, der von Österreich nach Spanien ausgewandert ist, hat für den Film den Alltag am Hof und im Dorf von Gonzalo im Laufe der Jahreszeiten verfolgt. Herausgekommen ist ein ruhiger Film, der sparsam mit Worten umgeht und in langen Einstellungen die Tätigkeiten des kleinbäuerlichen Lebens in Spanien zeigt – vom Pflegen der Weinstöcke über die Ernte am Feld bis zum Reparieren des Traktors. Er zeigt das Dorf, in dem beinahe nur mehr die Alten übrig bleiben genauso wie die Probleme der Arbeitslosigkeit.
Erst nach und nach ergibt sich eine Geschichte, in der der Kleinbauer den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen seine Eigenversorgung, gelebte Tradition und Naturverbundenheit entgegenhält – und damit seine Freiheit im alltäglichen Tun zum Ausdruck bringt. Man muss dem Film Geduld entgegenbringen und darf keine typische Analyse über die Landwirtschaft erwarten. Denn das ist der Film nicht.
Er ist vielmehr ein Blick auf eine Existenz, deren Grundsatz “Es ist, wie es ist” zu sein scheint. Diese nüchterne Betrachtung drückt sich auch dann aus, wenn Gonzalo sagt: “In der Landwirtschaft musst du immer von schlechten Jahren ausgehen. Ein gutes muss alle schlechten Jahre ausgleichen. Wenn du so lebst, gibst du nicht zuviel aus und bleibst mit den Füöen am Boden.”