Während Frauen oft schon mit einem warmen Pullover, Schal und Kuschelsocken unterwegs sind, fühlen sich Männer in kurzärmeligen T-Shirts und luftigen Hosen noch pudelwohl. Die Diskussionen rund um die Einstellung von Raumthermometern sind während der kalten Jahreszeit Fixpunkt in vielen Haushalten. Für beide Geschlechter ist es nahezu unverständlich, wie unterschiedlich das jeweilige Gegenüber auf bestehende Temperaturen reagiert.
Warum frieren wir?
Grundsätzlich ist der menschliche Körper bemüht, eine konstante Temperatur zu halten. Im Sommer schwitzt er, um sich abzukühlen. Im Winter laufen komplexe Vorgänge ab, um sich vor Unterkühlung zu schützen. Zuerst verengen sich die Blutgefäße, wodurch die Körpermitte mit ihren lebenswichtigen Organen besser mit Wärme versorgt wird, gleichzeitig kühlen die äußeren Extremitäten ab. Wir bekommen eine Gänsehaut und fangen an zu zittern. Dabei ziehen sich die Muskeln zusammen und versuchen auf diese Art, Wärme zu erzeugen. Besonders deutlich nimmt man das bei der Kaumuskulatur wahr, die sich derart zusammenzieht, dass die Zähne klappern. Muskelzittern kann die Wärmeproduktion im Körper um das Fünffache steigern.
Warum frieren Frauen mehr als Männer?
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen funktioniert der Wärmetransport prinzipiell gleich, nämlich über das Blut. Dank des Hormons Testosteron verfügen Männer über mehr Muskelmasse. Muskeln müssen durchblutet werden und produzieren so Wärme. Das bedeutet, dass Männer eine innere Heizung besitzen und somit später frieren. Im Gegenzug verlieren Frauen mehr Wärme. Das hängt mit dem Verhältnis von Körpervolumen zu Körperoberfläche zusammen. Ein kleinerer Köroper gibt im Verhältnis mehr Wärme ab als ein großer. Dadurch verlieren Frauen im Winter mehr Wärme, schwitzen dafür im Sommer aber auch weniger.
Frauen haben eine um etwa 15 Prozent dünnere Oberhaut als Männer, dadurch sind sie schlechter isoliert und kühlen dementsprechend schneller aus. Zusätzlich sendet die dünne Haut von Frauen früher eine Meldung ans Gehirn, dass der Körper auskühlt, auch das trägt dazu bei, dass Frauen schneller frieren.
Der weibliche Körper kann mit Hilfe des Hormons Östrogen relativ gut die Wärme konservieren. Östrogen lässt das Blut bei Kälte ganz leicht verdicken, dadurch verlangsamt sich die Blutzirkulation durch die feinen Kapillaren, welche die äußeren Extremitäten des Körpers versorgen. Finger und Zehen erhalten so weniger Blut, kühlen aus, dafür werden die wichtigen Organe und auch ein potenzielles Kind warm gehalten.
Generell reagieren Frauen sensibler auf Kälte. Dieses Kälteempfinden variiert je nachdem, wo sich Frauen in ihrem Zyklus befinden. Außerdem verfügen Frauen über einen effizienteren Stoffwechsel als Männer. Sie verbrauchen wenig Energie, um ihren Stoffwechsel am Laufen zu halten. Bei Männern hingegen läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, was dazu beiträgt, dass mehr Hitze im Körper erzeugt wird.
Warm einpacken
Eine Vielzahl an Gründen erklärt also, warum Frauen schneller frieren als Männer. Was kann Frau tun, um sich vor dem Auskühlen zu schützen? Grundsätzlich empfiehlt sich bei der Wahl der Kleidung das Zwiebelprinzip. Mehre Schichten aus nicht zu enger Kleidung sorgen für wärmende Luftpolster und halten die Körpertemperatur. Bezüglich Materialauswahl sollten synthetische Stoffe vermieden werden. Nachdem ein großer Teil der Wärme über den Kopf abgegeben wird, sollte man während der kalten Jahreszeit immer eine Kopfbedeckung tragen, das Auskühlen der Hände wird bereits durch dünne Handschuhe effektiv verhindert. Beim Schuhwerk ist wichtig, dass dieses nicht zu eng ist, da sonst die Blutzirkulation behindert wird. Die Zehen sollten ausreichend Platz haben, dass diese bewegt werden können. Dadurch wird wieder mehr Wärme durch den Körper gepumpt, dafür reicht oft schon ein sanftes Wippen mit den Zehen. Wärmende Schuheinlagen aus Alpaka- oder Schafwolle verrichten ebenfalls gute Dienste.
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- Girl Looking At Smart Thermostat At Home, Checking Heating Temperature. Concept Of Sustainable, Efficient, And Smart Technology In Home Heating And Thermostats.: Halfpoint – stock.adobe.com