Eine Zukunft für Jugendliche in Uganda

Im Zentrum der Adventsammlung 2024 steht ein Projekt in der Region Karamoja, das Jugendlichen durch Handwerksausbildungen ein Einkommen ermöglicht.

Von 3. bis 6. Dezember ist Geschäftsführerin Marika Eisner mit Nikolaus Alfons Wachter im Einsatz.

Der Bezirk Kotido in der Region Karamoja im abgelegenen Nordosten Ugandas gehört zu den Gebieten mit den schwierigsten Lebensbedingungen im Land. Die traditionell viehhaltende Ethnie der Karamajong wird von der ugandischen Regierung nicht explizit als indigene Gruppe anerkannt, laut einer Schätzung von 2018 fühlen sich ihr aber über eine Million Menschen zugehörig. Die Lebenserwartung in der Region liegt bei 48 Jahren, etwa 74 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Ursachen sind unter anderem die begrenzten natürlichen Ressourcen und extreme Trockenheit, die landwirtschaftliche Tätigkeiten erschweren und zu Unterernährung führen.

Dazu kommt, dass die Region Karamoja zusätzlich zum Bürgerkrieg 1987 – 2006 immer wieder unter bewaffneten Konflikten zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen der Karamajong leidet. Infolge dieser Konflikte wurde das Gebiet vom Rest Ugandas weitgehend isoliert und es fehlt an Entwicklungsinvestitionen. Dies betrifft fast alle Bereiche des Lebens: Infrastruktur, Wirtschaft, Sozialstruktur, Zugang zu Grundversorgungseinrichtungen und Bildung ebenso wie zu Gesundheitsversorgung.

Hilfe durch Ausbildung

Die Partnerorganisation Mill Hill Missionaries setzt hier ein Projekt zur Verbesserung der Zukunftschancen von Jugendlichen um. Mädchen und Burschen können sich durch Trainings als Schneider, Friseur oder Schuster ausbilden lassen. Parallel nehmen sie als Gruppe an bewusstseinsbildenden Workshops zu verschiedenen Themen teil. Bereits ausgebildete junge Leute werden in der Gründung von Spargruppen unterstützt, wodurch auch kleine Anschaffungen für andere Menschen der Gemeinschaft finanziert werden können.

Traditionell ist der dritte Adventsonntag, heuer der 15. Dezember, der Höhepunkt der Adventsammlung von Bruder und Schwester in Not. An diesem Tag werden seit 1961 die Sammelsackerl, die in den Pfarreien am ersten Adventsonntag verteilt werden, wieder eingesammelt. Neben den Sackerln ist es auch möglich, durch klassische Überweisungen oder online zu spenden. Bereits 25 Euro ermöglichen einem jungen Menschen, an einem dreimonatigen Training teilzunehmen. 162 Euro kostet ein Jahr Ausbildung mit Handwerksutensilien.

Quelle: BSIN
Im Kontext des Projektes erlernen Jugendliche Handwerksberufe wie zum Beispiel Schusterei.

Einsatz für Bedürftige

Neben Geschäftsführerin Marika Eisner werben vier Tiroler als „Gesichter“ der Kampagne für die Adventsammlung.  Einer von ihnen ist Matthias Mayr, Bauer am Oberländerhof in Kematen bei Innsbruck. „Als Bauer ist man ja selbst Handwerker“, erklärt Mayr seinen Bezug zum heurigen Projekt. „Ich arbeite sehr viel mit meinen Händen. Handwerk ist die direkte Verbindung zum Leben. Im Projekt ist es die Lebensbasis für die Jugendlichen und die Menschen vor Ort.“ Darüber hinaus schätzt er an Bruder und Schwester in Not sehr, dass die Projekte direkt vor Ort entstehen, mit lokalen Partnerorganisationen umgesetzt werden und somit genau auf die Themen der Region reagieren.

Als Nikolaus ist Alfons Wachter mit Geschäftsführerin Marika Eisner diese Woche im Einsatz, um Systempartner, Multiplikatoren und Medien zu besuchen. Legenden und Geschichte beschreiben den heiligen Nikolaus als Menschen, der sich schon im vierten Jahrhundert besonders für bedürftige Menschen einsetzte und ihnen je nach Legende mit Nahrung oder anderen Gütern half. Der Bruder und Schwester in Not-Nikolaus unterstützt in einer Weitererzählung der Legenden ganz besonders die Teilnehmer der Projekte im globalen Süden, indem er weitergibt, was er in Tirol sammelt. „Alle Erfolge, die wir erzielen wollen, funktionieren nur über Bildung“, meint Nikolaus Alfons Wachter.

Ländliche Entwicklung und Menschenrechte

Die Ziele der Zusammenarbeit in den Schwerpunktländern El Salvador, Bolivien, Tansania und Uganda sind verbesserte Lebenschancen für benachteiligte Menschen sowie Friede, Gerechtigkeit und ein nachhaltiger Umgang mit der Umwelt. Neben Projekten zur Stärkung von Menschenrechten werden hauptsächlich Projekte im Bereich der ländlichen Entwicklung gefördert. Bruder und Schwester in Not trägt das Österreichische Spendengütesiegel. Unterstützer können ihre Spende steuerlich absetzen.

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AUTORRed. JS
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