Ein Zeichen gegen die Lebensmittelabfälle

Am 2. Mai ist der internationale Tag der Lebensmittelverschwendung. Das bedeutet, dass die Menge an Lebensmitteln, die seit Jahresbeginn bis jetzt produziert wurde, statistisch gesehen im Müll landet. Das ist ein Drittel der gesamten Lebensmittelproduktion und zugleich eine erschreckende Bilanz, findet Landesbäuerin Johanna Haider.

Die Bäuerinnen warnen, nicht nur mit Blick auf die angespannten Energie- und Rohstoffmärkte, sondern auch aus ethischen Gründen vor dem achtlosen Umgang mit wertvollen Lebensmitteln. Wenn ein Drittel der Lebensmittelproduktion im Müll landet, so heißt das auch, dass eines von drei Broten, eines von drei Schnitzeln oder einer von drei Äpfeln weggeworfen werden.

Landesbäuerin Johanna Haider ruft daher zu einem gesamtgesellschaftlichen Dialog auf. Bei einem vollen Teller sollte man sich eine kurze Nachdenkpause gönnen: Wie viele Arbeitsstunden bzw. Arbeitsschritte waren notwendig, bis dieses herrlich duftende Gericht auf dem Teller serviert werden kann. Um hier Bewusstsein schaffen zu können, müssen daher unbedingt die Konsumenten mit ins Boot geholt werden. Darum setzen die Bäuerinnen in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf die Konsumentenbildung, beginnend beim bewussten Einkauf bis hin zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln. Weitere Themen werden auch die Verwertung von zu viel eingekauften Lebensmitteln und dem Verarbeiten von Resten sein.

Tipps und Rezepte für die Restlküche

Regelmäßig, passend zur Saison, geben die Bäuerinnen in den kommenden Monaten Tipps, wie kreative Gaumenfreuden aus Übriggebliebenem gezaubert werden können. „Damit wir das ganze Jahr unsere Köstlichkeiten genießen können, werden wir Überschüssiges aus Küche und Garten zu schmackhaften Gerichten verarbeiten. Man darf gespannt sein“, so die Landesbäuerin und ergänzt: „Unsere Ernährung ist für ein Viertel des ökologischen Fußabdruckes verantwortlich. Am Tag der Lebensmittelverschwendung erinnern wir daran, dass wir alle gemeinsam handeln müssen, um diese unnötige Verschwendung zu stoppen. Wenn Lebensmittel im Müll landen, verlieren wir alle.“

Unfassbare Mengen landen in den Mülltonnen

Allein in Oberösterreich fallen jährlich etwa 152.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. „Damit könnte man 240.000 Menschen ein Jahr lang
oder umgerechnet die Stadt Linz samt den umliegenden Gemeinden Le­onding und Pasching, ernähren“, schildert Bauernbund-Landesobfrau und Agrar­landesrätin Michaela Langer-Weninger. Mit der soeben gestarteten Bewusstseinskampagne des oberösterreichischen Agrarressorts „Stop food waste, start recycling now“ soll die Bevölkerung dahingehend weiter sensibilisiert werden.

- Bildquellen -

  • Volle Mülltonne Mit Lebensmittel Als Biotonne: Robert Kneschke - stock.adobe.com
- Werbung -
AUTORred. SR
Vorheriger ArtikelEduca: Wie die agrarischen Märkte funktionieren und Preise entstehen
Nächster ArtikelBundessieg für Bergbauernschule Hohenlehen