Ein Wandel ist möglich!

Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian Institute of Technology

Während derzeit die Politiker auf der UN-Klimakonferenz in Ägypten noch um greifbare Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel ringen, ließen Energieforscher jüngst mit einem durchaus optimistischen Befund aufhorchen. Zwar herrscht allgemeiner Konsens, dass die unmittelbaren Reaktionen der Politik auf die aktuellen Krisen (Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation) kaum zu einer Ökologisierung beigetragen haben. Doch mittel- bis langfristig könnten genau diese Krisen das Blatt wenden – und zwar weniger aus ökologischen Gründen, sondern aufgrund von wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Überlegungen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem neuen „World Energy Report“ berechnet, wie sich die weltweite Energieversorgung allein durch die bereits beschlossenen Maßnahmen verändert. Dabei zeichnet sich erstmals ab, dass das bisher ungebremste Wachstum fossiler Energieträger bald ein Ende hat: Schon in den nächsten Jahren beginnt der Kohleverbrauch zu sinken; der Gasverbrauch erreicht seinen Höhepunkt zu Ende der 2020er-Jahre; und angesichts der stark steigenden Verkäufe von Elektro-Autos wird spätestens Mitte der 2030er-Jahre auch der Erdölverbrauch sinken.
Die große Frage ist freilich, ob das genug ist? Praktisch alle Experten meinen: Nein. Es seien noch viel größere Anstrengungen nötig, um katastrophale Folgen der Klimaerwärmung abzuwenden.
Allerdings beweist die von der IEA aufgezeigte Entwicklung, dass ein grundsätzlicher Wandel wirklich möglich ist! Das sollte Hoffnung geben.

martin.kugler@chello.at

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