Die Sojabohne ist bei Stickstoff Selbstversorger

Selbstversorger beim Stickstoff, relativ genügsam bei Kalium und höhere Ansprüche bei Phosphor, so lautet kurzgefasst der Nährstoffbedarf der Sojabohne.

Sojazüchterin Olena Sobko von der in Bayern ansässigen Saatzucht Ackermann hat im Rahmen eines Webinars der K+S Akademie darauf hingewiesen, dass ein vollständiger Verzicht auf N-Dünger zwar möglich sei, allerdings auch eine Startgabe von etwa 20 kg N/ha Berechtigung habe. 

N-Startgabe hat Berechtigung

Dies gilt insbesondere für erstmaligen Anbau von Soja auf einer Fläche. Auch bei beimpftem Saatgut dauere es vier bis sechs Wochen, bis die Knöllchenbakterien ihre Tätigkeit entfalten und die Pflanzenwurzeln mit dem Nährstoff versorgen. Auch die Richtlinien für die sachgerechte Düngung (RlsgD) sehen eine N-Düngung zu Soja von bis zu 60 kg/ha vor, insbesondere bei mangelhaftem Knöllchenbesatz oder erstmaligem Anbau auf einer Fläche. 

Generell gültig ist die Empfehlung, Sojasaatgut vor dem Anbau frisch zu beimpfen, und zwar auch dann, wenn das Saatgut bereits vorgeimpft ist. Optimal für die Entwicklung der Knöllchenbakterien sind Bodentemperaturen über 18 °C und ausreichende Bodenfeuchte von etwa 60 % der Feldkapazität. Wichtig  für eine gute Entwicklung der Bakterien ist neben der Versorgung mit Hauptnährstoffen auch der Gehalt des Bodens an Schwefel, Magnesium und Bor. Der Borgehalt im Boden sollte im Bereich 0,2 bis 0,7 mg/kg Boden liegen. Zu beachten ist, dass bereits ein geringer Knöllchenbesatz von nur drei Stück pro Pflanze eine gute N-Lieferung bringen kann, die nicht wesentlich zurückbleibt hinter einem Besatz von beispielsweise 50 Knöllchen pro Pflanze. Physiologisch aktive Knöllchen sind an ihrer rötlichen Färbung zu erkennen. 

Der Entzug der Sojabohne an Hauptnährstoffen ist bei einem Ertrag von 30 dt/ha mit 200 kg N, 45 kg P2O5 und 60 kg K2O zu beziffern. Laut RlsgD betragen die Richtwerte für die Grunddüngung 65 kg/ha P2O5 und 90 kg K2O (bei Gehaltsklasse C). Die Grunddüngung zu Soja sollte spätestens zur Hauptbodenbearbeitung erfolgen. Organische Düngung ist möglich, diese sollte aber bereits zur Vorfrucht erfolgen. Eine Kalkung ist demgegenüber auch noch bis kurz vor der Saat möglich, um den pH-Wert möglichst in den optimalen Breich von 6,5 bis 7 zu bringen. 

Den höchsten Nährstoff- und Wasserbedarf hat die Sojabohne von der Blüte bis zur Hülsenfüllung. Um das Ertragspotenzial voll auszureizen bedarf es ausreichender Niederschläge von Ende Juni bis Ende August. Knapp zwei Drittel des Nährstoffbedarfs nehmen die Pflanzen in diesem Zeitraum auf. 

- Bildquellen -

  • Sojawurzel: agrarfoto.com
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AUTORRed. H.M.
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