Bis Dezember will die Bundesregierung die Eckpunkte für ein „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“ geklärt haben. Mit 100 Prozent (%) Ökostrom bis 2030 ist das Ziel für Österreich vorgegeben. „Um den österreichischen Strombedarf bis 2030 bilanziell zu 100 % aus Erneuerbaren decken zu können, sind -wie alle vorliegenden Studien zeigen – ausreichend Potenziale vorhanden,“ so Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). „Das Jahr 2018 hat die Realität des Klimawandels so deutlich gezeigt wie nie zuvor. Jetzt ist die Zeit, zu handeln. Der Umbau des Energiesystems ist aber nicht nur für den Klimaschutz dringend notwendig, sondern muss als Chance für enorme wirtschaftliche Impulse auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigen Volkswirtschaft von morgen gesehen werden,“ so Püspök.
Für den Ausbau sei es laut EEÖ nun notwendig, das 100 %-Ziel in konkrete Schritte zu übersetzen. Sowohl die Energiewirtschaft als auch die zuliefernde Wirtschaft und die Menschen als Akteure der Energiewende würden Planbarkeit und ein sicheres Investitionsumfeld brauchen. EEÖ veröffentlicht heute (5. November) ein erstes Maßnahmenpaket zur Erreichung dieser Ziele (siehe PDF unten). Bis 2030 habe Österreich das Potenzial rund 95 Terawattstunden elektrische Energie aus Erneuerbaren zu erzeugen. Damit könnten Herausforderungen wie die Sektorenkopplung (Elektromobilität, Wärmepumpen), als auch die Digitalisierung bewältigt werden. Gleichzeitig sei aufgrund massiver Umstellungen im Industriebereich mit einem steigenden Strombedarf zu rechnen.
Im gemeinsamen Positionspapier der Verbände erneuerbarer Energien zeigt EEÖ, wie ein System aussehen kann, damit die Erreichung der Ausbauziele gesichert ist. Eine klare Ablehnung kommt dabei zu dem erst jüngst in Frankreich und Deutschland gescheiterten Ausschreibungssystem. „Wer sich mit den Tücken dieser Systeme auseinandersetzt stellt schnell fest, dass das in einem kleinen Land wie Österreich nicht funktionieren kann. Wer jetzt Experimente wie komplexe Ausschreibungen fordert, läuft Gefahr, als Blockierer der Erneuerbaren zu enden. Wir bekennen uns zu einem kostengünstigen Ausbau der Erneuerbaren und sollten uns daher lieber über die effiziente und effektive Zielerreichung Gedanken machen, und nicht über Experimente, die mit großer Wahrscheinlichkeit Schaden anrichten“, so Püspök abschließend.
Factsheet und Positionspapier von Erneuerbare Energie Österreich
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