Wie andere Hersteller leidet Deere & Company unter der schlechten Nachfrage. Weltweite Umsatz- und Gewinnrückgänge sind die Konsequenz. Österreich ist beim stotternden Geschäft keine Ausnahme, wie die aktuellen Zulassungszahlen der Traktoren mit dem Hirschsymbol zeigen.
Deere & Company meldete für das vierte Quartal, das am 27. Oktober endete, einen Nettogewinn von 1,245 Mrd. US-Dollar (0,953 Mrd. Euro), das entspricht einem Rückgang von 47 Prozent gegenüber demselben Quartal 2023. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 wird er mit 7,1 Mrd. Dollar (6,764 Mrd. Euro) angegeben, – 30 Prozent gegenüber 2023.
Die weltweiten Nettoumsätze und Erträge sanken im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 um 28 Prozent auf 11,143 Mrd. Dollar (10,616 Mrd. Euro) und im Gesamtjahr um 16 Prozent auf 51,716 Mrd. Dollar (49,27 Mrd. Euro). Der Nettoumsatz betrug 9,275 Mrd. Dollar (8,835 Mrd. Euro, -33%) für das Quartal und 44,759 Mrd. Dollar (42,635 Mrd. Euro, -19 %) für das Geschäftsjahr 2024.
„In diesem Jahr haben wir inmitten erheblicher Marktherausforderungen unsere Geschäftsaktivitäten proaktiv angepasst, um uns besser auf das aktuelle Umfeld einzustellen“, kommentiert John May, Chairman und CEO von Deere & Company, die Entwicklung. „Zusammen mit den strukturellen Verbesserungen, die wir in den letzten Jahren vorgenommen haben, ermöglichen uns diese Anpassungen, unsere Kunden effektiver zu bedienen und über den gesamten Geschäftszyklus hinweg starke Ergebnisse zu erzielen.“
Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet Deere & Company mit mehr als 75.000 Mitarbeitern einen Nettogewinn von 5,0 (4,7 Mrd. Euro) bis 5,5 Mrd. Dollar (5,2 Mrd. Euro). Das entspricht einem weiteren Rückgang von 30 bis 23 Prozent (gegenüber 2024). May: „Während wir mit dem anhaltenden Gegenwind in unseren Märkten zurechtkommen, bleiben wir entschlossen, sinnvolle Investitionen in unsere Zukunft zu tätigen und gleichzeitig die Beziehungen zu unseren Kunden zu vertiefen.“
Schwache Nachfrage in Österreich
Auch in Österreich lahmt die Traktormarke mit dem gelben Hirsch, das zeigen die Daten von Statistik Austria: Während heuer in den ersten zehn Monaten die Neuzulassungen bei den Mähdreschern auf gleichem Niveau lagen wie im selben Zeitraum 2023 (acht Stück) sind sie bei den Standardtraktoren um 334 Stück auf 291 Zugmaschinen eingebrochen. Das entspricht einem Minus von 53 Prozent bzw. einer Halbierung. Damit hat John Deere auch kräftig Marktanteil verloren. Er ging von 16,9 auf 8,8 Prozent zurück. Nicht viel besser ist die Situation in anderen Kategorien: Mit 20 neu zugelassenen Maschinen liegt das Minus bei Klein- und Kompakttraktoren bei 43 Prozent, nur ein Obst-/Weinbautraktor (-80 %) wurde bis heuer bis Ende Oktober in Österreich neu registriert.
„Die Nachfrage im gesamten Landmaschinenmarkt ist stark zurückgegangen“, erklärt RWA-Vorstandsdirektor Christoph Metzker. Die Gründe dafür lägen in der quantitativ und qualitativ schwachen Ernte in Kombination mit deutlich geringeren Preisen für landwirtschaftliche Produkte in den letzten Jahren. „Auch wir als John-Deere-National-Dealer merken diesen Rückgang, vor allem im Segment der Traktoren. Nach unseren Einschätzungen ist nicht zu erwarten, dass die Anzahl der Neuzulassungen 2025 ansteigen wird.“
Jedenfalls zeigt man sich bei RWA gut gerüstet: „Die Lagerhaus-Genossenschaften und das Lagerhaus TechnikCenter bieten mit dem 5M und dem 6M zwei neue Modelle für 2025 im Bereich der Standardtraktoren an, die kürzlich auf der Tullner Messe erfolgreich präsentiert wurden.“
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- Bildschirmfoto 2024 12 02 Um 13.24.58: Grafik/Foto: BZ/Stockinger; Quelle: Club Landtechnik Austria, Statistik Austria
- Messe: BZ/Stockinger