Körnermais ist neben der Sojabohne zweifelsohne die Kultur mit dem höchsten Zuchtfortschritt in Österreich. Im Gegensatz zu den Selbstbefruchtern Weizen und Gerste kann bei Mais durch die Hybridzüchtung der Heterosiseffekt voll und ganz ausgenützt werden.
Die Maissorten sind in den vergangenen Jahren deutlich ertragreicher geworden. Laut AGES-Sortenprüfung betrug der Zuchtfortschritt im Mittel der zurückliegenden 30 Jahre jährlich 147 kg/ha. Erst in jüngerer Vergangenheit flacht der Ertragszuwachs aufgrund der Wetterkapriolen des Klimawandels etwas ab. Die Züchtung ist herausgefordert, die Ertragssicherheit unter Stressbedingungen weiter zu verbessern. Auch das Reifeband wird immer weiter. Aufgrund höherer Temperaturmittel nimmt der Maisanbau auch in höheren und rauheren Lagen (z. B. Wald- und Mühlviertel) zu.
Kompakte Hybriden mit guter Standfestigkeit
Zudem versucht man in den Gunstlagen des Trockengebietes, im Südburgenland, in der Steiermark und in Teilen Kärntens, das genetische Ertragspotenzial mit höheren Reifezahlen (bis etwa FAO 460) sprichwörtlich bis zum letzten Kilogramm auszureizen. Grundlage dafür sind meist im Wuchs sehr kompakte Hybriden mit guter Standfestigkeit und geringer Anfälligkeit gegenüber Stängelbruch.
In Österreich sind mit Corteva, Saatzucht Gleisdorf und Saatbau Linz drei Unternehmen auch züchtungsseitig engagiert und mit eigenen Sorten am Markt präsent. Bei Corteva fließt die Pipeline an neuer Genetik so stark, dass ergänzend zum klassischen Pioneer-Vertriebssystem unter der Marke Brevant eine zusätzliche Absatzschiene eröffnet wurde, die exklusiv bei der Probstdorfer Saatzucht beheimatet ist. Die Brevant-Sorten erkennt man am Kürzel „BRV“ im Sortennamen. Derzeit deckt die Brevant-Genetik den mittelspäten und späten Reifebereich (FAO 370 bis 430) ab. Ab 2026 steht dann auch im frühen Reifesegment ein sehr leistungsfähiger Zahnmais (FAO 270) zur Verfügung.
Vermehrung bleibt bedeutend
Einige Regionen in Österreich sind auch prädestiniert für die Saatmaisproduktion. Dazu zählen im Speziellen das Marchfeld, das Wiener Becken und das nördliche Burgenland. Die heimische Produktionsfläche betrug trotz massiver Flächenkürzungen zur Ernte 2024 knapp 9.000 ha. Die Maisproduzenten schätzen natürlich die Ertragssicherheit durch die in diesen Regionen meist vorhandene Möglichkeit der Feldberegnung.
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- Maisdrusch: agrarfoto.com