Von einer „wertvollen Tradition“ sprach Präsident Franz Titschenbacher und meinte den Neujahrsempfang der steirischen Landwirtschaftskammer. Dieser fand am Dienstag im Steiermarkhof statt. Alles, was in der Steiermark Rang und Namen hat, war mit dabei: fünf Mitglieder der Landesregierung, die Präsidenten und Direktoren der einzelnen Interessenvertretungen, die obersten Vertreter von Bundesheer und Polizei, namhafte Behördenvertreter und viele andere mehr.
Viele Spannungsfelder
Präsident Titschenbacher sprach von vielen Spannungsfeldern, die große Sorgen bereiten würden: der Krieg in der Ukraine, das Mercosur-Abkommen, die Auswirkungen des Klimawandels. „Unsere bäuerlichen Familienbetriebe dürfen dabei nicht auf der Strecke bleiben“, mahnte er. Weiters sagte er: „In Österreich braucht es beim Herkunftsschutz und bei den Tierhaltungsbedingungen rasche Einigungen!“ Bis Ende Juni müsse es in der Frage der Vollspaltenböden im Schweinebereich eine Lösung geben. Allein in der Steiermark sind davon 2.400 Betriebe betroffen. „Die Entscheidungen sollen wissensbasiert und werteorientiert getroffen werden“, verlangte Titschenbacher.
Gedenken an Hans Seitinger
Das heurige Jahr steht auch im Zeichen von Gedenkveranstaltungen und Jubiläen: 30 Jahre EU-Beitritt, 70 Jahre Staatsvertrag, 70 Jahre Bäuerinnenorganisation, 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges. An Landeshauptmann Mario Kunasek richtete er die Bitte um eine konstruktive Zusammenarbeit. Dem bisherigen LH Christopher Drexler und LH-Stellvertreter Anton Lang sowie dem langjährigen VP-Agrarsprecher Hubert Lang dankte er für die gute Zusammenarbeit. In diesen Dank schloss er auch den verstorbenen Agrarlandesrat Hans Seitinger mit ein. Dessen Nachfolgerin Simone Schmiedtbauer schloss sich den Dankesworten an und erinnerte daran, dass ihr Lebensressort um die Bereiche Klima und Energie erweitert worden sei.
Premiere als Grußwortredner
Der Landeshauptmann und seine Stellvertreterin Manuela Khom hielten beim LK-Neujahrsempfang erstmals Grußworte. Kunasek gab das Versprechen ab, sich für die bäuerlichen Anliegen einzusetzen. Khom betonte besonders die Bedeutung der Betriebsberatungen.
Diesbezüglich präsentierte die Landwirtschaftskammer eine eindrucksvolle Leistungsbilanz. Mit 123 verschiedenen Beratungsangeboten in allen land- und forstwirtschaftlichen Fachbereichen erbrachten die Expertinnen und Experten der Landwirtschaftskammer im Vorjahr 120.000 Beratungen oder 93.000 Beratungsstunden für die steirischen Bäuerinnen und Bauern. Davon erfolgten 15.000 Beratungen sogar direkt auf den Bauernhöfen. Weiters überprüfte die Landwirtschafskammer im Vorjahr 199 Gesetzes- und Verordnungsentwürfe auf ihre Anwendbarkeit in der Land- und Forstwirtschaft.
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- LK-Neujahrsempfang: NL