Nach dem völligen Rückzug von Sebastian Kurz als Parteichef sowie als Klubchef im Parlament und damit der Niederlegung seines Abgeordneten-Mandats im Nationalrat kehrt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger nach nur wenigen Wochen als Parlamentarierin ins Hohe Haus zurück. Zur Erinnerung: Die gebürtige Niederösterreicherin hat im Jänner 2020, gereiht auf dem 16. Platz auf der Bundesliste, beim Amtsantritt der türkis-grünen Bundesregierung das Mandat von Bundeskanzler Kurz übernommen. Nach dessen Abgang als Bundeskanzler im Oktober und Wechsel als Klubobmann unter Inanspruchnahme seines damals zurückgelegten Nationalratsmandats, machte Österreichs Bundesbäuerin den Platz für ihn wieder frei, wofür sie von ihren Klubkolleginnen und -kollegen auch größten Respekt und Anerkennung erhielt. Kaum acht Wochen später kehrt Neumann-Hartberger nun wieder auf ihren Abgeordnetenplatz im Parlament zurück.
Länger als ursprünglich geplant behält nun auch der Bauernbund-Abgeordnete Nikolaus Prinz aus Perg sein Nationalratsmandat. Er hätte zur Halbzeit der Legislaturperiode von Bundesrätin Andrea Holzner vom Wirtschaftsbund aus dem Bezirk Braunau abgelöst werden sollen, die nun das Mandat von JVP-Chefin Claudia Plakolm übernimmt. Die 26-jährige Bauerntochter aus Oberösterreich hat Nehammer als neue Staatssekretärin für Jugendfragen ins Bundeskanzleramt geholt. Plakolm bekommt damit die Jugend-Agenden von Familienministerin Susanne Raab übertragen, die Rolle der Jugendsprecherin der Volkspartei im Parlament übernimmt indes die neue Jungbauern-Obfrau Carina Reiter.
Auswirkungen hat der Personalwechsel auf Ministerebene auch auf das Büro von Landwirtschaftsministerin Köstinger. Ihr Vize-Kabinettchef und erster Pressesprecher Daniel Kosak zeichnet künftig für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundeskanzlers verantwortlich. Ihm folgt Vincenz Kriegs-Au als neuer Pressesprecher
des BMLRT nach. Der war zuletzt zweiter Sprecher von Finanzminister Gernot Blümel und zeichnete davor für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundeskriminalamtes sowie der Landespolizeidirektion Wien verantwortlich.
Der gebürtige Wiener hat ein Business-Bachelorstudium in Lille, Frankreich und ein Masterstudium an der Universität in Edinburgh, Großbritannien, abgeschlossen und war zudem Verbindungsunteroffizier des Bundesheers im Tschad sowie bei der Ständigen Vertretung Österreichs bei der UNO in Wien.
Bernhard Weber