Auf Einladung von Landesrat Hans Seitinger tagten heute, 1. Juni 2021, erstmals in der Geschichte die österreichischen Veterinärlandesräte. In der Aula der Alten Universität Graz diskutierten die Ländervertreter gemeinsam mit dem zuständigen Minister Wolfgang Mückstein unter anderen über die Tierseuchenprävention, auch durch den Kampf gegen den illegalen Handel mit Hunden und Katzen.
Erste Tagung der Landesveterinärreferentenkonferenz (VETKONF)
„Die Welt war auf eine Pandemie, wie wir sie derzeit erleben nicht vorbereitet. Wir wollen nicht, dass sich das bei einer Tierseuche wiederholt. Daher war es mir ein Anliegen, alle Landesveterinärreferentinnen und -Referenten sowie den Minister an einem Tisch zusammenzuführen um wesentliche Bereiche des Veterinärwesens, insbesondere die Seuchenbekämpfung, zu diskutieren“, erläutert der steirische Veterinärlandesrat Hans Seitinger.
„Ich freue mich sehr, dass wir uns auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen konnten, um speziell in der Prävention von Tierseuchen die ersten wichtigen Schritte zu setzen. Dazu gehört, eine gemeinsame Beschaffung in der Tierseuchenbekämpfung zu organisieren, um vorbeugende Maßnahmen koordiniert zu setzen. Mit der Novellierung des Tierseuchenrechts soll die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werden.“, so Bundesminister Dr. Wolfgang Mückstein.
Tierseuchenprävention
Einen besonderen Fokus legten die Landesräte auf die Tierseuchenprävention, denn einerseits gibt es in ganz Europa immer wieder Ausbrüche unterschiedlicher Varianten der Vogelgrippe, anderseits lauert mit der Afrikanischen Schweinepest eine massive Bedrohung für die heimischen Wild- und Hausschweine bereits vor unseren Grenzen. Infolge eines Tierseuchenausbruchs können Märkte zusammenbrechen und – wie im Zuge der BSE-Krise erlebt – gravierende volkswirtschaftliche Schäden entstehen. Auch die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln gerät in Gefahr. Die Tierseuchenprävention ist aber nicht nur aus wirtschaftlichen Überlegungen von großer Bedeutung, sondern vor allem auch für das Tierwohl.
Tiergesundheitsdienst
Nicht nur bei der menschlichen, sondern auch bei der tierischen Gesundheit kommt der Vorsorge ein besonders hoher Stellenwert zu. Mit der Neuausrichtung des Österreichischen Tiergesundheitsdienstes wird die Zusammenarbeit zwischen Tierhaltern und Tierärzten weiter verstärkt.
Klein- und Haustiere
Einen zunehmend bedeutenderen Bereich des Veterinärwesens stellt die Überwachung des Handels mit Katzen und Hunden dar. Dabei kommt es vermehrt zu illegalen Praktiken, die die Ausbreitung von Tierseuchen und Krankheiten begünstigen. Um das damit verbundene Tierleid und die Ausbreitung von Tierseuchen zu verhindern soll die kommerzielle Einfuhr von jungen, noch nicht gegen Tollwut geimpften, Hunden und Katzen verboten werden.
Zitate:
Landesrat Hans Seitinger: „Mit dieser Tagung wollen wir die Grundpfeiler für eine nachhaltige Lebensmittelsicherheit unter hohen Tierwohlstandards garantieren und damit Ausbrüche von Tierseuchen mit großen volkswirtschaftlichen Schäden vermeiden.“
Bundesminister Dr. Wolfgang Mückstein: „Die Corona-Krise zeigt, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zentral für die Bewältigung von Pandemien ist. Wir müssen koordiniert vorgehen – im Veterinärwesen allgemein und speziell gegen Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest. Diese erste gemeinsame Tagung ist ein wichtiger Beitrag dafür. Für mich ist wichtig, dass wir die Arbeitsprozesse vereinfachen, damit auch die Länder hier Akzente setzen können, um vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Das ist uns hier gelungen und ich freue mich schon auf zukünftige Treffen mit den Kolleginnen und Kollegen.“
Foto: Streibl