Vielfach anders als gewohnt, aber traditionsbewusst wie seit fast einem Dreivierteljahrhundert wurde die 74. Wallfahrt des NÖ Bauernbundes am vergangenen Wochenende nach Mariazell gestaltet. Sie stand unter dem Motto „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“. Sowohl die Zelebranten der Messen, der Abt des Stiftes Seitenstetten, Petrus Pilsinger und Bauernbund-Seelsorger Pater Altmann Wand wie auch Festredner Bundeskanzler a. D. Wolfgang Schüssel betonten dabei, wie wertvoll und unverzichtbar die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft sind.
Für BB-Obmann Stephan Pernkopf und Direktor Paul Nemecek war die Organisation der Wallfahrt erstmals seit 1947 wegen der Corona-Ansteckungsgefahr unter strengen Auflagen eine ebenso große Herausforderung wie Anliegen: „Zuversicht und Stärke sind Eigenschaften, die es gerade jetzt besonders braucht und die der Bauernbund gerade hier jedes Jahr aufs Neue bei seiner Wallfahrt findet“, nahmen beide Bezug auf das Gelöbnis der einstigen Wallfahrt-Begründer Leopold Figl und Josef Reither.
Wallfahrermesse Online
Weil man möglichst vielen Mitgliedern eine sichere Teilnahme ermöglichen wollte, wurde das Hochamt am Sonntag via Livestream aus dem steirischen Wallfahrtsort übertragen. In tiefer Verbundenheit mit dem jährlichen Bittgang organisierten zudem zahlreiche Gemeinde- und Ortsgruppen zeitgleich Gottesdienste in ihren jeweiligen Heimatpfarren.
Ab Samstagfrüh pilgerten Mitglieder der NÖ. Landjugend unter der Leitung von Kerstin Lechner und Norbert Allram unter Berücksichtigung aller Sicherheitsbestimmungen und in Kleinstgruppen aus vier Richtungen in den Gnadenort. Deren Ankunft in Mariazell erfolgte bewusst zeitlich gestaffelt. Die Abendmesse für sie zelebrierte Pater Altmann Wand. Er verwies dabei auf die die Bedeutung eines gesunden Bodens für eine gute Ernte und forderte die Jugendlichen auf, „selber fruchtbarer Boden für die Gesellschaft und den Glauben zu sein.“
„Es gibt immer einen Grund zu danken“, betonte tags darauf Abt Pilsinger bei der Pontifikalmesse vor der Basilika. Ob eine gute Ernte oder auch das friedvolle Zusammenleben in der Familie über Generationen hinweg sei der Güte und Barmherzigkeit Gottes zu verdanken, sagte der Abt in seiner Predigt. Dank verdienen aber auch die Bäuerinnen und Bauern selbst, weil sie dazu beitragen, „dass es allen Menschen im Land an nichts fehlt“.
Vielbeachtet wurde anschließend die Festrede von Altkanzler Wolfgang Schüssel. Wer die Ansprache von Wolfgang Schüssel versäumt hat oder nochmals online verfolgen möchte, findet diese auf www.bauernbundwallfahrt.at.
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