In Brüssel hat doch noch die Vernunft gesiegt: Biomasse bleibt weiterhin erneuerbare und somit nachhaltige Energie. Agrarvertreter können damit einen großen Verhandlungserfolg für Österreichs Forstwirte verzeichnen. Denn entgegen den Ankündigungen aus 2022, wonach die Biomasse nicht mehr als erneuerbare Energie gelten sollte, wird Energie aus heimischen Wäldern weiterhin als nachhaltig eingestuft.

Noch im Herbst ließ die EU-Kommission aufhorchen, erinnert sich Europaabgeordnete und ÖVP-Forstsprecherin im Europaparlament, Simone Schmiedtbauer. Die Nutzung von nachhaltiger Biomasse sollte zum Zeitpunkt dieser Verhandlungen nicht mehr als erneuerbare Energie gelten, Atomkraft hingegen schon. Schmiedtbauer freut sich über den erkämpften Erfolg für Österreich: „Was in Österreich auf wenig Verständnis gestoßen ist, konnte jetzt in den Verhandlungen korrigiert werden. Ich freue mich, dass wir uns am Ende durchsetzen konnten und Biomasse auch weiterhin als erneuerbare Energie gilt. Der Hausverstand hat sich durchgesetzt.“ 

Das Verhandlungsergebnis sei für Österreich, dessen Staatsfläche zu rund 48 Prozent von Wäldern bedeckt ist, aber wo große Offshore-Windparks zum Beispiel nicht möglich sind, ein voller Erfolg. „Nur mit der Biomasse haben wir eine realistische Chance, die Energiewende in dieser kurzen Zeit zu schaffen”, ergänzt Schmiedtbauer. Auch ÖVP-Umweltsprecher Alexander Bernhuber begrüßt diese Nachricht aus Brüssel: “Holz bleibt nachhaltige Energiequelle. Es gibt keine Einschränkung der Anrechenbarkeit von Biomasse für das Erreichen der Klimaziele und keine Definition für ‘Primar Biomass’.”

Der Verhandlungserfolg sei laut den beiden EU-Bauernbündlern auch dem Einsatz von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, einer engagierten Zivilgesellschaft, dem Österreichischen Biomasseverband und vielen anderen forstlichen Interessenvertretungen, die unermüdlich auf die positive Rolle der nachhaltigen Waldbewirtschaftung für den Weg zu einem nachhaltigeren Europa hingewiesen haben, zu verdanken. 

EU-weit 42,5 Prozent bis 2030 aus erneuerbaren Quellen

„Um diesen Riesenschritt für mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit in Europa zu erreichen, können wir glücklicherweise weiterhin auf Biomasse aus unseren heimischen Wäldern setzen“, erklärt Schmiedtbauer. Auch wenn es einige Einschränkungen für Biomasse-Anlagen mit einer Höchstleistung von mehr als 7,5 Megawatt gebe, sei das insgesamt eine gute Nachricht für das Waldland Österreich. Die meisten heimischen Werke seien nämlich ohnehin kleine Werke, die zum Beispiel von Gemeinden betrieben werden und die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort versorgen. „Die Bürgerinnen und Bürger können in einer Zeit, wo Energie ein besonders knappes Gut ist und der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Zukunft ganz oben auf der Agenda steht, weiterhin auf Erneuerbare aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und damit auf eine heimische, leistbare und zuverlässige Energieversorgung setzen“, freut sich Schmiedtbauer.

 

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AUTORMartina Rieberer
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