Weltweit machen am 8. März Frauen auf ihre Rechte aufmerksam und setzen sich für Geschlechtergerechtigkeit ein. Mehr als 100 Jahre nach Begründung des “Internationalen Frauentages“ werden Frauen in vielen Bereichen noch immer benachteiligt.

Frauen auf bäuerlichen Betrieben verfügen nicht nur über umfassendes agrarisches Wissen, sondern sind oft auch in einem außerlandwirtschaftlichen Beruf bestens ausgebildet. “Wo die strukturellen Bedingungen nicht gegeben sind, schlagen Frauen oft andere Wege ein oder wandern gar ab. Diesen Kompetenzverlust gerade im ländlichen Raum gilt es zu verhindern. Netzwerke sind eine enorme Chance, damit Frauen ihr kreatives Potenzial einbringen und umzusetzen können – zum Wohle der gesamten Gesellschaft“, weiß Bundesbäuerin und Vizepräsidentin der LK Österreich Irene Neumann-Hartberger aus eigener Erfahrung. Neumann-Hartberger verweist auch auf ‘ZAMm unterwegs’, ein Lehrgang für professionelle Vertretungsarbeit im ländlichen Raum, der bei der persönlichen Weiterentwicklung unterstützen, für neue Funktionen rüsten und beim Vernetzen helfen könne.

Von “Forstfrauen” bis “Women in Forestry International”

Wie ein Netzwerk für Frauen in der Forst- und Holzwirtschaft erfolgreich funktionieren kann, zeigt das Beispiel der “Forstfrauen”. Ausgehend von einer Handvoll Frauen in der Steiermark ist diese Community mittlerweile auf rund 160 Mitglieder angewachsen. Daraus entstand auch das Projekt “Wald in Frauenhänden“, das aufgrund der positiven Ergebnisse zum EU-weiten Projekt “Fem4Forest“ ausgerollt worden ist, dem heute 14 Partnerorganisationen aus zehn Ländern des Donauraumes angehören. 
Obfrau der Forstfrauen, Dagmar Karisch-Gierer: “Von Anfang an war der Vernetzungsgedanke die Basis für alle Aktivitäten. Frauen in der Forstwirtschaft haben unweigerlich sehr oft ein ‘Alleinstellungsmerkmal‘, egal, ob als Waldbesitzerin, Hofübernehmerin oder Arbeitnehmerin.” Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor sind für  Karisch-Gierer Role models, weibliche Vorbilder, die zeigen, dass ‘frau’ etwas in der Forstwirtschaft erreichen könne. Nicht zuletzt zeige sich die Bedeutung solcher Gemeinschaften in einem neuen Netzwerk, das aus ‘Fem4Forest’ heraus entstanden ist. ‘WOFO – Women in Forestry International‘ hat sich zum Ziel gesetzt, Forstfrauen und ihre Netzwerke auch auf internationaler Ebene sicht- und hörbar zu machen und ihnen neue Chancen zu eröffnen.

“Fem Agrar Austria”

Der Verein “Fem Agrar Austria” ist das jüngste Netzwerk von Frauen im Agrarbereich und feiert demnächst seinen ersten Geburtstag. Obfrau Elfriede Schaffer dazu: “’Fem Agrar Austria’ ist das Netzwerk für Expertinnen in der Land- und Ernährungswirtschaft, in dem sich Frauen gegenseitig ermutigen, motivieren und beraten, wenn es um einen nächsten Karriereschritt geht. Wir von ‘Fem Agrar Austria’ wollen mehr Frauen in Führungsposition bringen, Organisationen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zukunftsfit gestalten und Chancengleichheit herstellen.“

- Bildquellen -

  • Forstfrau: AK-DigiArt – stock.adobe.com
- Werbung -
AUTORRed. MS
Vorheriger ArtikelDer „Angstfaktor“ als Tagesgeschäft
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt (7. März ’24) / Handelskrieg an den Weizenbörsen