Ortsbäuerin Margit Kitzweger-Gall (NÖ) erklärt den Kindern alles über den Kürbis.

Die Bäuerinnen sind meist der Erstkontakt der Kinder zur bäuerlichen Welt. Sie erzählen daher in den Klassen über ihren Hof und Tiere, erklären die Feldfrüchte und die nötigen Gerätschaften dazu. Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand von Unterrichts- und Anschauungsmaterialien, welche Gütesiegel im Handel für österreichische Lebensmittelqualität stehen und weshalb regionale und saisonale Erzeugnisse zur gesunden Ernährung gehören. “Damit werden die Kleinsten zum Hebel für die Zukunft, denn dieses Wissen tragen sie nach Hause in ihre Familien“, betont Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger. Laut dem jüngsten Bericht (2022) der Weltgesundheitsorganisation ist ein Drittel (29 Prozent) der schulpflichtigen Kinder in der EU übergewichtig oder adipös, in vielen Ländern mit steigender Tendenz. “Das ist ein gesellschaftlicher Weckruf, der zeigt wie wichtig die regelmäßige Vermittlung von Ernährungskompetenzen von klein auf ist“, so die Bundesbäuerin. “Der Zugang zu Wissen über regionale und nachhaltige Lebensmittelproduktion ist eine Schlüsselkompetenz, um künftigen Generationen zu ermöglichen, ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und gesundheitsfördernd zu gestalten. Nur so können wir den Adipositastrend brechen und das Verständnis für eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.”

„Unser Ziel sind Verbraucherinnen und Verbraucher, die wissen, wie sie sich gesund ernähren und den Wert einer nachhaltigen, regionalen Lebensmittelproduktion erkennen und schätzen“- Irene Neumann-Hartberger

Außerdem müsse der Bezug zur Land- und Forstwirtschaft wieder stärker werden, denn aktuell kennt nur mehr jeder dritte Bürger den Weg der Lebensmittel und findet sich im Kennzeichnungsdschungel zurecht. Die Bäuerinnen wollen bei den Kleinsten das Interesse am bis dato Unbekannten wecken, sie mit der Lebenswelt Bauernhof bekannt zu machen und damit den Samen für eine wertschätzende Verbindung zu säen, die Früchte in Form von verantwortungsbewussten Konsumentinnen und Konsumenten trägt. „Unser Ziel sind Verbraucherinnen und Verbraucher, die wissen, wie sie sich gesund ernähren und den Wert einer nachhaltigen, regionalen Lebensmittelproduktion erkennen und schätzen“, zeigt Neumann-Hartberger das Ziel der alljährlichen Aktionstage auf.

Fokus 2024: Vom Kern zu Öl und Suppe

Im Jahr 2024 finden die Aktionstage in den Schulen bereits zum elften Mal statt. Jedes Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto einer anderen Kulturpflanze, die gemeinsam mit den Kindern erkundet, ertastet und probiert wird. So wird die Landwirtschaft bei diesen Bäuerinnen Aktionstagen in den Volksschulen” mit allen Sinnen” erlebbar gemacht. Das trägt dazu bei, das vermittelte Wissen nachhaltig zu verankern. Die etwa 2.010 teilnehmenden Landwirtinnen werden dieses Jahr dem Kürbis die Bühne bereiten. Mit unterschiedlichen Speisekürbissen im Gebäck, die die Vielfalt dieser Kultur abbilden, getrockneten Kernen zum Knabbern, Kürbiskernöl und -kuchen oder -brot zum Kosten sollen die Heranwachsenden die große Beere spielerisch kennenlernen.

Im Vorjahr haben 2.085 Bäuerinnen bundesweit wieder 37.232 Kinder in 2.076 Klassen erreicht. Und auch dieses Jahr soll der Kürbis jede Menge Erstklässlerinnen und Erstklässler begeistern. Die Anmeldungen in Niederösterreich haben mit 11.802 Schulkindern in insgesamt 603 Volksschulklassen sogar einen neuen Höchstwert erreicht.

Zu Unterrichts- und Informationsmaterialien der ARGE Bäuerinnen 

- Bildquellen -

  • Aktionstage bei den Erstklässlern: Glatzl ARGE Bäuerinnen
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AUTORRed. KaBe
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