Georg Jäger nimmt uns in seinem Sagenbuch mit auf eine spannende Reise zu den Bären und Wölfen in Alt-Österreich (mit Süd- und Welschtirol). Die großen Beutegreifer haben in Bären- oder Wolfslegenden ihre Spuren hinterlassen. Auch in den Tiroler Mirakelbüchern (Maria Waldrast, Maria Kaltenbrunn und Maria Weißenstein) kommen „bärige“ Geschichten vor, die von wunderbaren Begebenheiten und Vorfällen aus der Vergangenheit erzählen.
Bär schlug tiefe historische Wurzeln
Die im „Land im Gebirge“ überlieferten Sagen beziehen sich gerne auf Bärenbäder und Bärenfallen. Der Burgname Berneck steht in Verbindung mit einer Gründungssage. Nicht vergessen werden dürfen die Flurnamen „Bärensteig“, „Bären-Fiecht“, „Bären-Rieß“ und „Bärental“. Außerhalb von Tirol gibt es unter anderem die Bärenkopf-Sage (Lungau, Salzburg), die Pernegg-Sage (Obersteiermark), die Bären-Wappen-Sage (Leopoldschlag, Oberösterreich) und die Bärenmühle-Sage (Wien). Gerade vom Bären sind viele Erinnerungen in den Köpfen unserer Vorfahren geblieben, die noch Meister Petz gesehen und gejagt haben.
„Böser Wolf“ ist beliebtes Sagenmotiv
Bei den Wolfssagen stehen neben betrunkenen Musikern, die in der Nacht am Heimweg in eine Wolfsgrube gefallen sind, auch Kinder im Mittelpunkt, welche von Wölfen entführt und angegriffen werden. In entlegenen Dorfsiedlungen machen Kirchgänger, Volksschüler und Wirtshausbesucher unliebsame Bekanntschaft mit den „blutgierigen Bestien“. Als Sagenmotiv darf das von einem Wolfsrudel umzingelte Pferdegespann ebenfalls nicht fehlen.
Zum Autor
Georg Jäger, wohnhaft in Arzl bei Innsbruck, entstammt einer kleinbäuerlichen Familie aus dem Sellraintal. Seit jeher inte-ressiert er sich für das Leben der Bergbauern und verschriftliche seinen Wissensdrang in Werken wie „Vergessene Zeugen des Alpenraums“ (Band 1-3) sowie „Der Wolf als Bauernschreck und Jagdobjekt“.
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- Buchcover: Jäger