Anlässlich des Tages des Wassers am 22. März wird dieses Service der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Tausende Zugriffe verzeichnet das WIS pro Jahr. Genutzt wird das WIS in erster Linie von Behörden, Sachverständigen und PlanerInnen. Aber auch Privatpersonen, die wissen wollen, wo an einem Gewässer in Tirol Einbauten, Wasserentnahmen und Kraftwerke sind oder wie der Zustand eines Gewässers ist, werden in der größten Wasserdatensammlung fündig. Auch wer an den Einbau einer Grundwasser-Wärmepumpe denkt, sollte im WIS nachschauen. Denn auch zum Grundwasser gibt es umfangreiche Unterlagen. Und selbst Wasserräder sind verzeichnet. Derer gibt es in Tirol übrigens über 300.
„Die Digitalisierung hat in Tirol bereits vor zehn Jahren Einzug in die Welt des Wassers gehalten. Mit dem Wasserinformationssystem des Landes Tirol haben wir einen umfangreichen Datenschatz, den wir in Zukunft noch besser als Serviceinstrument zur Erreichung der Energieautonomie nutzen wollen“, kündigt LHStv. Josef Geisler an. So ist beispielsweise jedes einzelne der exakt 888 Wasserkraftwerke in Tirol mit sämtlichen technischen und rechtlichen Informationen zur Kraftwerksanlage verzeichnet und verortet.
Jährlich laufen bei fünf bis zehn Kleinkraftwerken die wasserrechtlichen Bewilligungen aus. „Unser Ziel ist es, diese Kleinkraftwerke nicht nur zu erhalten, sondern ihre Effizienz zu steigern und so der Energieautonomie Tirols Schritt für Schritt näherzukommen“, so Geisler. Aus Erfahrung wisse man, dass die Stromerzeugung von Kleinkraftwerken im Zuge einer Revitalisierung in vielen Fällen mehr als verdoppelt werden kann. „AnlagenbesitzerInnen, deren Wasserrecht zur Wiederverleihung ansteht, werden künftig frühzeitig kontaktiert und auf das Beratungsangebot des Landes Tirol zur Revitalisierung der Kleinwasserkraft aufmerksam gemacht“, präsentiert Wolfgang Nairz, Vorstand der Abteilung Wasser-, Forst- und Energierecht, das neue Service des Landes Tirol. Bei den 16 im Rahmen der Beratungsförderung umgesetzten Optimierungsprojekten bestehender Kleinwasserkraftanlagen wurde bislang eine Erzeugungssteigerung von 169 Prozent erzielt.
Penible Überwachung
von Talsperren
Dem Land Tirol ermöglicht das WIS nicht nur gezielte Serviceangebote, sondern vor allem auch eine effiziente Ausübung der behördlichen Tätigkeit. In Tirol gibt es beispielsweise 43 Talsperren, also größere Sperrenbauwerke bei Stauseen, Rückhaltebecken oder Beschneiungsspeicher, deren Stand- und Betriebssicherheit laufend überwacht wird. „Wir überprüfen die im WIS dokumentierten Kenndaten und Jahresberichte jeder einzelnen Talsperre und sorgen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus sowie mit den Betreibern für höchstmögliche Sicherheit“, erläutert Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, eine der vielen Anwendungen des WIS.
- Bildquellen -
- Wasserbuch 163801 1: Land Tirol/Landesarchiv