Zum aktuellen Vorarlberger Fall, wonach ein Vorarlberger Metzgereibetrieb Schweinefleisch aus dem benachbarten Allgäu als heimisches Fleisch ausgegeben hat, fordert Bauernbund-Präsident Jakob Auer: “Das ungetrübte Vertrauen in heimische Lebensmittel ist die Basis unserer österreichischen Landwirtschaft. Auf den aufgetauchten Etikettenschwindel in Vorarlberg reagieren wir deshalb sehr empfindlich. Wir werden keine schwarzen Schafe dulden – auch nicht in der fleischverarbeitenden Wirtschaft.” Auer betont: “Es gibt exzellente Metzgereibetriebe, die gerne besonders strenge Vorschriften und Kontrollen der Ländle Qualitätsmanagement einhalten und mit den heimischen Bauern kooperieren.” Dort habe man sich “jahrelang einen gesunden Ruf erworben, der nun durch Einzelfälle, wo deutsches Schweinefleisch als ‚heimisch’ ausgegeben wurde, bedroht sein könnte”. Auer weiter: “Dafür gibt es null Toleranz – was als heimisch verkauft wird, muss auch heimisch sein.” Das Problem liege vor allem im wahrheitsgetreuen Verkauf der Fleischprodukte: Weil nur 15% des Schweinefleischbedarfs im Ländle aus Österreich stammen und nur 4% aus Vorarlberg kommen. “Mehr heimische Produktion gibt es im Moment leider nicht. Deutsches Fleisch als heimisch zu deklarieren und auch höherpreisig zu verkaufen – das ist Konsumententäuschung und strikt abzulehnen.”
Tierschutzgesetze sind einzuhalten – Ausbau der Herkunftskennzeichnung für Fleischtheke
Zudem gibt es ein strenges österreichisches Tierschutzgesetz, was die Dauer der Tiertransporte – wie in diesem Fall aus dem Allgäu – anlangt. ‚So kurz als möglich’ lautet hier die Devise, maximal 8 Stunden, die gesetzliche Vorgabe. “Diese Vorschriften sind einzuhalten und deren Einhaltung ist zu kontrollieren – ohne Wenn und Aber. Auch hier: Null Toleranz für Gesetzesverstöße”, betont der Bauernbund-Präsident. Die entsprechenden Verfahren der Landesbehörden laufen bereits.Seit Anfang 2016 muss in Österreich neben Rindfleisch auch Schweine- und Geflügelfleisch in Bezug auf den Mast- und Schlachtort gekennzeichnet werden. Trotz jahrelanger Forderungen der österreichischen Landwirtschaft nach Einführung einer lückenlosen Herkunftskennzeichnung gibt es aber bei der offenen Thekenware, etwa in einer Metzgerei oder im Supermarkt, genauso wie im Gastronomiebereich noch Lücken. “Der Vorarlberger Vorfall lehrt uns, dass wir die Kennzeichnung ausbauen müssen. Zum Vorteil der Konsumenten und zum Wohle der heimischen Landwirtschaft. Nur wenn der Konsument heimische Qualität erkennen kann, kann er vertrauen und wird gerne zugreifen”, so Jakob Auer.