Alpenschule-Gründer Dr. Sepp Ziepl zum Gedenken

Vor kurzem ist in Westendorf Dkfm. Dr. Sepp Ziepl, Grandseigneur des Tiroler Tourismus und Gründer der „Alpenschule“, im Alter von 92 Jahren verstorben.

Als weichender Bauernsohn vom Jakobwirt in Westendorf studierte er in Wien Welthandel und schloss das Studium mit dem Doktorat ab. Daneben übernahm er im Betrieb seines Bruders zahlreiche Aufgaben, vom Schuhplattler bis zum Skilehrer. Nach Berufsjahren bei der Firma Böhler in Wien und der Biochemie in Kundl war Ziepl von 1964 an durch 25 Jahre Direktor des Tourismusverbandes der Stadt Kitzbühel, daneben auch Geschäftsführer und später Obmann der Vereinigung „Kitzbüheler Alpen“. Das Land Tirol wollte ihn zum Landesfremdenverkehrsdirektor berufen, Ziepl verzichtete allerdings auf dieses Amt, als er sah, dass er dort seine Ziele nicht verwirklichen konnte.

Sein eigentliches Lebenswerk begann er in der Pension: Zusammen mit seinem Freund Direktor Hans Ludwig gründete er 1996 die europaweit erste Alpenschule auf dem Westendorfer Salvenberg. Für diese war er 15 Jahre lang ohne Entgelt und Aufwandsentschädigung unermüdlich tätig. Direktor Franz Berger, derzeitiger Alpenschule-Obmann, würdigte Sepp Ziepl so: „Beständigkeit und Ausdauer, der Mut und die Fähigkeit, Visionen auch umzusetzen, all das war bei Sepp Ziepl reichlich vorhanden. Auf dem Weg zur Alpenschule überzeugte er viele Institutionen in Land und Bund von seinem Vorhaben. Auch als Ehrenobmann besuchte er weiterhin alle Schulklassen am Salvenberg. Bis zuletzt sprach er von seiner großen Vision, das einzigartige Europamodell Alpenschule in andere Regionen und Länder auszuweiten.“

Für seine Verdienste erhielt Sepp Ziepl viele Auszeichnungen – von der „Goldenen Gams“ der Stadt Kitzbühel über das Verdienstkreuz des Landes Tirol bis zum Eduard-Wallnöfer- und dem Hans-Kudlich-Preis. Zuletzt ehrte ihn die Tirol Werbung mit einer Trophäe für sein Lebenswerk.

Auch die bäuerliche Welt Tirols wird Dr. Sepp Ziepl stets ein ehrendes Andenken bewahren!

- Bildquellen -

  • Josef Ziepl: Privat
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AUTORred. AH
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