Agrardiesel: Bauernparlament fordert dauerhafte steuerliche Entlastung

Der Bauernbund forderte in der gestrigen Vollversammlung zudem: Abstand von Vermögens- und Erbschaftssteuern sowie realitätsnahe landwirtschaftliche Inhalte in Schulbüchern.

Einzelne politische Gruppierungen haben zuletzt auch das sogenannte Dieselprivileg in Frage gestellt.

Die heimische Land- und Forstwirtschaft sieht sich nachwievor mit enormen Preissteigerungen bei Energie, Betriebsmitteln sowie Gebäude- und Maschineninvestitionen konfrontiert. Da die steuerliche Entlastung beim Agrardiesel derzeit zeitlich befristet ist, hat der Bauernbund eine Resolution in die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer eingebracht, die sich an die künftige Bundesregierung richtet: „Wir fordern eine dauerhaft wirksame steuerliche Entlastung für Agrardiesel im Wege einer pauschalen flächenbezogenen Rückvergütung“, so Fraktionsobfrau Rosemarie Ferstl.

„Keine Erbschafts- und Vermögenssteuern“

Ebenso wird die künftige Regierung dazu aufgerufen, von der Forderung nach einer Erbschafts- und Vermögenssteuer Abstand zu nehmen. „Grund, Boden und bäuerliche Betriebsgebäude durch zusätzliche Steuern noch teurer zu machen, gefährdet nicht nur die Existenzgrundlage der bäuerlichen Betriebe. Es würde auch die regionale Lebensmittelversorgung gefährden. Außerdem wären Hofübernahmen für junge Bäuerinnen und Bauern nicht mehr leistbar und würden zu Betriebsaufgaben führen“, betonte Ferstl.

Des weiteren wurde das uneinheitliche Vorgehen der EU-Mitgliedsstaaten bei Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln scharf kritisiert. In diesem Zusammenhang sprach Ferstl von „Wettbewerbsverzerrung“. Saatgutfirmen würden sogar überlegen die Saatgutproduktion in Staaten zu verlagern, wo die Produktion leichter möglich sei. Befürchtet wird, dass damit in weiterer Folge unter anderem die in den vergangenen Jahren erfolgreich etablierte Saatmaisvermehrung und damit eine wichtige Einnahmequelle für Ackerbauern in Gefahr sei.

Landwirtschaft in Schulbüchern

Zu Schulbeginn hat der Verein „Wirtschaften am Land“ Schulbücher der ersten acht Schulstufen (Volksschule und AHS) auf ihre Inhalte hin überprüft (die BauernZeitung hat berichtet). Der Schwerpunkt lag dabei auf den Themen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Das Ergebnis ist ernüchternd: In vier von zehn Schulbüchern finden sich keine landwirtschaftlichen Inhalte. In den restlichen Schulbüchern sind meist nur knappe bzw. lückenhafte Informationen. Statt realistischer Bilder von landwirtschaftlichen Betrieben finden sich in den Schulbüchern meist nur idyllische Zeichnungen.

Es brauche daher eine verpflichtende Integration der Themen Lebensmittelproduktion und Ernährung in den ersten sechs Schulstufen. Darüber hinaus soll jedes Volksschulkind die Möglichkeit haben im Rahmen des Unterrichtes einen Bauernhof zu besuchen. Weiters sollen die Inhalte der Schulbücher genauer unter die Lupe genommen werden, um die Land- und Forstwirtschaft altersgerecht und realitätsnah darzustellen.

„Zu wenig oder falsche Informationen über die heimische Landwirtschaft in den Schulen lassen das Wissen über die Lebensmittelproduktion bei Kindern und Jugendlichen sinken. Wir fordern das Bildungsministerium auf, die landwirtschaftliche Produktion als fixen Bestandteil des Unterrichtes zu verankern“, betonte LKOÖ-Vizepräsidentin Ferstl. Besonders wichtig sei hier auch die Einbindung von Experten aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft in die Schulbuchkommission.

- Bildquellen -

  • Diesel Tanken J 10 ID62627(1): agrarfoto.com
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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