Netzwerktreffen lieferte viele neue Impulse

GF Spar NÖ-Wien Alois Huber, Erich Kaltenböck, Christian Putscher, EZG Gut Streitdorf-Geschäftsführer Werner Habermann und Obmann Franz Rauscher, LK-NÖ-Präsident NAbg. Johannes Schmuckenschlager, BB-Direktor Paul Nemecek und Josef Brandstätter

Die Reihen im VIP-Club in der NV Arena St. Pölten waren am 11. Februar gut gefüllt: Die Erzeugergemeinschaft (EZG) Gut Streitdorf hat zum ersten Mal eine große Bühne für den spartenübergreifenden Meinungs- und Erfahrungsaustausch  geboten. Dieses neue Format wurde von Christoph Heiß, Jungbauer aus Würmla, initiiert. Nach einer Live-Abstimmung hatte sich eine große Mehrheit sogar für eine Fortsetzung von „Treffpunkt Börse“ ausgesprochen.

Vom Zukunftsthema „Fleisch“ bis zur EZG im Jahre 2030

Franz Rauscher, Obmann EZG Gut Streitdorf, unterstrich die Ziele und die Notwendigkeit für das interne Dialogforum.

„Wir wollen ein breit gefächertes Kontaktnetzwerk schaffen, besonders für junge Betriebsführer in der Tierhaltung, für Junglandwirte und Hofnachfolger sowie für Auszubildende. Wir wollen zudem pro-aktiv Wege aufzeigen, damit der Arbeitsplatz Stall attraktiv bleibt“, erklärte Rauscher. Als sehr inspirierend erlebten die rund 200 Gäste den Expertenvortrag von Christian Putscher, Ernährungswissenschafter, Lebensmittelspezialist und Lifestyle Coach, zum Thema „Zukunft Fleisch – Was bedeutet artgerechte Ernährung für unser zukünftiges Essverhalten?“

Agrarpolitische, ökonomische und landwirtschaftliche Aspekte haben Experten und Entscheidungsträger in Form einer Podiumsdiskussion aufgegriffen.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, NAbg. Johannes Schmuckenschlager, hat verdeutlicht, dass Themen wie Ernährung, Klimawandel oder Tierhaltung ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten gerückt sind.

„Auch wenn sich die Branche diese Diskussionen nicht aussuchen kann, liegt es an uns, die richtigen Antworten zu bringen. So bindet Landwirtschaft als einziger Sektor CO2 und leistet aktiven Klimaschutz“, betonte Schmuckenschlager. Alois Huber, Geschäftsführer bei Spar Wien, NÖ und nördliches Burgenland, hob die Vorteile des AMA-Gütesiegels für den Handel und für die Produzenten hervor. So setzte Spar seit rund 25 Jahren auf die garantierte Herkunftsgarantie bei Frischfleisch von Rind und Schwein.

Angesichts der hohen Standards in der Produktion, Verarbeitung sowie bei der Rückverfolgbarkeit in Österreich, erklärte NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek: „Wir produzieren auf sehr hohem Niveau und das muss der Gesellschaft immer und immer wieder klar vermittelt werden.“ Außerdem sei es widersinnig, bei unseren heimischen Bäuerinnen und Bauern in Österreich die Auflagen zu erhöhen und im selben Atemzug Ramsch-Lebensmittel aus Übersee zu importieren, ergänzte Nemecek und betonte: „Genau aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit unserem EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber die Unterschriftenaktion www.stopp-mercosur.at gestartet.“

Die Herausforderungen der Märkte bleiben herausfordernd, war sich Geschäftsführer von der EZG Gut Streitdorf, Werner Habermann, sicher. Vielfach wirken Faktoren von außerhalb auf die Märkte, die wir von Österreich aus nicht steuern können. „Während sich die große Schweinekrise in China positiv auf den aktuellen Preis auswirkt, so sind Brexit oder Mercosur die großen Fragen der Zukunft“, hielt Habermann fest. Zum Abschluss wurde anhand von zwölf thematischen Stationen ein vielfältiges Themenspektrum in Diskussionsrunden bearbeitet und im Plenum präsentiert.

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