“Wir alle sind Bauernbund“ heißt die einfache Formel, die vom Bauernbundmitglied in der Gemeinde bis hin zum hochrangigen Funktionär mit Aufgaben auf Bundesebene jede und jeden miteinschließt, dem die Zukunft der Landwirtschaft am Herzen liegt. Diese Zukunft muss aktiv mitgestaltet werden. Die Grundsteine dafür werden nun durch die Bauernbund-Wahlen auf Ortsebene gelegt, nach den Wahlen auf Bezirksebene sollte einem erfolgreichen Wahlkampf für die Landwirtschaftskammerwahl im Jänner 2021 – auf diesen ist das kommende Jahr ausgerichtet – nichts mehr im Wege stehen.
Eine Zukunftsansage und ein heißes Thema
Bauernbund-Landesobmann und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger gewährte zu Beginn des Abends Einblick in sein Agrarressort. Er verwies auf das steigende Agrarbudget für Oberösterreich, das die Kofinanzierung wieder sicherstelle, und die ebenso steigenden Landesmittel, mit denen Agrarversicherungen bezuschusst werden. „Das ist eine Zukunftsansage. Die Betriebe außerhalb des Marktes abzusichern zeigt die Bereitschaft, sie auch durch schwierige Phasen durchzutragen“, betont Hiegelsberger. Das „heiße Thema“ Glyphosat verursache derzeit einen unzumutbaren Zustand für die Landwirtschaft in Österreich. „Es kann nicht sein, dass wir europaweit die Einzigen sind, die ausgeklammert sind von einem Betriebsmittel, das nachweislich zu den besten Pflanzenschutzmitteln gehört, die wir am Markt haben.“ Das müsse beim Europäischen Gerichtshof eingeklagt werden.
Lob gab es von ihm für die Geschlossenheit im Bauernbund, so dass das Gesamtaufkommen an Mitgliedsbeiträgen gehalten werden konnte und der Bauernbund für das Wahljahr 2021 finanztechnisch gut gerüstet ist. „Es geht um viel. Aber gemeinsam können wir auch viel Kraft auf den Boden bringen“, ist Hiegelsberger überzeugt.
Gemeinsam stark – und zwar von Grund auf
Dem stimmte auch Bauernbund-Direktorin Maria Sauer zu: „Wenn wir ein gutes Team bilden, werden wir erfolgreich weitergehen.“ Die Stärke des Bauernbundes liege in den Ortsgruppen, „weil es hier Leute gibt, die mehr tun als sie müssten“, so Sauer. In der Kommunikation sei das stete Ziel, die Leistungen der Bauernschaft auch unter die Leute zu bringen.
Der 125. Landesbauernrat bot auch den „Neulingen“ in ihren Funktionen eine Bühne. Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger, Jungbauern-Landesobmann Christian Lang, Landesbäuerin Johanna Haider und Nationalrätin Bettina Zopf gaben kurze Statements ab. Langer-Weninger erläuterte die Forderungen der Landwirtschaft an die künftige Bundesregierung. In der Bauernschaft seien gerade die höheren Produktionsstandards ein großes Thema. „Die Diskussion muss über die gesamte Verarbeitungskette geführt werden“, betont Langer-Weninger. Alle müssten ihre Beitrag leisten, auch der Handel und die Konsumenten.
Jungbauern-Chef Christian Lang wird mit seinem Team in den Wintermonaten alle Bezirke besuchen und die Organisation von dieser Ebene aus stärken. Neben der agrarpolitischen Arbeit wolle die Jungbauernschaft ein starkes Netzwerk sein und ihre Öffentlichkeitsarbeit vor allem in Richtung neue Medien lenken, denn: „Die Meinungsbildung verlagert sich zunehmend in diesen Bereich.“
Offen zu sein in Richtung neue Vermarktungsschienen wie etwa den Online-Handel forderte auch Neo-Landesbäuerin Johanna Haider: „Auch wir müssen uns weiter entwickeln und schnell auf die Wünsche der Konsumenten einstellen, so wie es auch der Handel macht.“ Die Landwirtschaft müsse sich auch insgesamt „besser verkaufen“, so Haider. Bettina Zopf verwies auf die vielen Gesichter der Landwirtschaft. „Lösungen für alle können wir nur gemeinsam finden“, so die Bauernbund-Abgeordnete.
Beim letzten Landesbauernrat 2019 ging der Blick auch zurück – nicht nur auf das Jubiläumsjahr, sondern auch auf das Wirken einiger langjähriger Bauernbund-Funktionäre, die verabschiedet wurden.
Mit einer kurzen Laudatio, viel Applaus und einem Präsent zum Dank wurden folgende langjährige Bauernbund-Funktionärinnen und -Funktionäre verabschiedet (in alphabetischer Reihenfolge): Josef Brandmayr, Annemarie Brunner, Leonhard Gmeiner, Franz Karlhuber, Gerlinde Mallinger, Friedrich Pernkopf, Martina Pühringer, Franz Reisecker, Johann Schachl und Heinrich Striegl.
- Bildquellen -
- Landesbauernrat: Bauernzeitung