Künftig wird Samen heimischer Topvererber auch im Inland gesext.

Seit gut 15 Jahren steht Europas Milchviehhaltern mit gesextem Sperma ein wesentliches Werkzeug zur gezielten Planung ihrer Remonte zur Verfügung. Bisher waren die heimischen Besamungsstationen aber auf ausländische Anbieter angewiesen. Damit ist nun Schluss. Mitte März eröffnete die „genetiX GmbH“ ein Sexing-Labor in Kagelsberg (Niederösterreich).

Kooperation mit Branchenprimus

Dort will die 100-Prozent-Tochter der gemeinsamen Exportplattform der Besamungsstationen, die „geneticAustria“, ab sofort die lokale Produktion von gesextem Sperma anbieten. Entstanden ist die Einrichtung in enger Zusammenarbeit mit dem weltweiten Marktführer, dem Unternehmen „Sexing Technologies“, welches mit seiner Zentrale in den Niederlanden verortet ist. „Mit der Eröffnung unseres Sexing-Labors schaffen wir neue Möglichkeiten für Züchter in Österreich und weit darüber hinaus“, betonen der Geschäftsführer und der Vorsitzende von genetiX, Peter Kreuzhuber und Clemens Blaimauer. Das sei auch als „Bekenntnis zur Zukunft der Rinderzucht“ zu verstehen, heißt es. Schon in wenigen Wochen soll der Vertrieb der ersten Samenportionen aus Kagelsberg anlaufen.

Bereits mehr als 1.150 „Hunderttausender-Kühe“

Positiv stimmen derweil auch die jüngsten Zahlen der Rinderzucht Austria betreffend Lebensleistung. Demnach erreichten im Kontrolljahr 2024 genau 1.157 Milchkühe die Marke von 100.000 Kilogramm Milch. Insgesamt zählte man bundesweit mehr als 2.400 Kühe, die unter Milchleistungskontrolle stehen. Das sind 0,6 Prozent aller Kühe. Beinahe 70 Prozent von diesen entfallen auf die Rasse Fleckvieh, 459 Kühe sind Holstein und 271 Tiere Brown Swiss. Auch neun Pinzgauer, drei Jersey und je eine Montbéliarde und Original Braunvieh gehören dem Club der „Hunderttausender“ an.

Herausragend ist auch die Leistungsbilanz der Fleckviehkuh „Rille“ vom Zuchtbetrieb Christoph Poscher aus Schenkenfelden (Oberösterreich). Sie knackte heuer die Marke von 200.000 Kilogramm Milch. Um die Leistungen der Züchter zu würdigen, erhalten diese für jede Kuh, die 100.000 Kilogramm Lebensleistung erreicht, von der Rinderzucht Austria eine Stalltafel. Zudem werden Betriebe ausgezeichnet, die mehr als zehn dieser außergewöhnlichen Kühe hervorgebracht haben. Bisher ist dies auf immerhin 114 Höfen gelungen. „Solche Erfolge sind das Ergebnis einer tief verwurzelten Überzeugung für nachhaltige Lebensleistungszucht“, betont der Rinderzuchtverband.

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  • Stiervorführung Fleckvieh: Rinderzucht Austria
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AUTORClemens Wieltsch
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