Gesundheitsplan Niederösterreich vom Landtag beschlossen

Kürzlich wurden die Weichen für die Neuordnung des Gesundheitswesens in Niederösterreich bis 2040 gestellt.

Die Landesräte Ludwig Schleritzko (ÖVP), Christoph Luisser (FPÖ), Sven Hergovich (SPÖ) und Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) wollen gemeinsam und durch Einbeziehung zahlreicher Expertinnen und Experten das Gesundheitswesen neu aufstellen.

Der neue Gesundheitsplan stellt die größte Gesundheitsreform in der Geschichte Niederösterreichs dar. Der Landtag hat den so bezeichneten „Gesundheitspakt 2040+“ mit breiter Mehrheit angenommen. Zuvor war das Reformvorhaben in der Sitzung der Landesregierung schon von ÖVP, FPÖ und SPÖ gemeinsam beschlossen worden. In der Landtagsdebatte stimmten dann noch die NEOS zu, die Grünen mit Einschränkungen.

„Mit diesem Plan schaffen wir die Grundlage für die bestmögliche Gesundheitsversorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dazu. Mit dem einstimmigen Beschluss in der Landesregierung sei geschafft worden, „was in anderen Regionen unvorstellbar ist. Alle Regierungsparteien ziehen in den zentralen Fragen der Gesundheitspolitik an einem Strang.“ Das Land Niederösterreich übernehme „geschlossen Verantwortung“, ortete FPÖ-Landesvize Udo Landbauer ein „starkes Zeichen der Einigkeit“. Die Gesundheitsversorgung sei in einem Bundesland noch nie so ganzheitlich gedacht worden, „von der Unfallversorgung, über das Spitalswesen bis hin zur Pflege“. Der für Gesundheit und Rettungswesen zuständige Landesrat Sven Hergovich sprach von einem guten Kompromiss, auf den man sich geeinigt habe. „Ohne Schmerzen ist es bei so einer großen Reform nicht möglich, aber ich sehe für Niederösterreich einen Fortschritt“, unterstrich er.

Große Herausforderung durch demografischen Wandel

Im Hintergrund wirkt die enorme Herausforderung eines demografischen Wandels: Demnach wird die Bevölkerung immer älter, der Versorgungs- und Pflegebedarf steigt, gleichzeitig werden Mitarbeiterressourcen weniger, die moderne Medizin spezialisierter und teurer.
Dem Pakt liegen daher sieben Leitprinzipien zugrunde – angefangen bei der Modernisierung der Spitäler sowie der Notfallversorgung, der Ausbildung von Fachpersonal, dem Ausbau des niedergelassenen Bereichs bis hin zur Pflege. Um all diese Bereiche auf neue Beine zu stellen, schlägt das Expertengremium unter anderem eine Neuordnung der Spitalsstruktur sowie weniger Notarztstandorte vor, wobei man künftig verstärkt auf Notfallteams setzen möchte.

Der von Experten erarbeitete „Gesundheitspakt 2040+“ bringt mit dem neu zu errichtenden Landesklinikum Weinviertel Süd-West eine Spitalszusammenlegung. An einem noch nicht festgelegten Ort sollen die Häuser Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau vereint werden, der Zeithorizont liegt bei etwa 15 Jahren. Generell wird es unterhalb der beiden Zentralkliniken in St. Pölten und Wr. Neustadt eine Schiene mit Schwerpunktfunktionen geben. In Gmünd entsteht eine neue Gesundheitsklinik mit Primärversorgungseinheit und Fachärztezentrum. Aus drei bisherigen Akut-Krankenanstalten – Klosterneuburg, Waidhofen an der Thaya und Melk – werden Kliniken mit Sonderfunktionen. Allerdings: Bevor diese Strukturen nicht aufgebaut sind, werden auch die bestehenden Strukturen nicht abgebaut.

Unterstützung für den Gesundheitsplan kommt von acht Interessenvertretungen: Ärztekammer, Landeszahnärztekammer, Apothekerkammer, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer, Gemeindebund und Gemeindevertreterverband.

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  • Präsentation: NLK Pfeiffer
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AUTORRed. JST
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