Michaela Langer-Weninger: Die erste Chefin einer Landwirtschaftskammer

Seit Montag steht die 40-Jährige als künftige Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich fest. Für ihre Arbeit sieht sie "eine Handvoll Herausforderungen", die unter anderem auch einen stärken Dialog mit der Gesellschaft einfordern.

“Dankbar und demütig” ging Michaela Langer-Weninger am vergangenen Montag aus der Sitzung des Landesbauernrates heraus. Die Funktionärinnen und Funktionäre des Oberösterreichischen Bauernbundes hatten sie zuvor einstimmig für die Wahl zur Landwirtschaftskammerpräsidentin nominiert. Sie wird damit bei der nächsten Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich am 27. Juni 2019 dem langjährigen Präsidenten Franz Reisecker nachfolgern. Der schon bisherige Vizepräsident Karl Grabmayr wird weiterhin in seiner Funktion die LK-Spitze ergänzen. Ein ausführliches Interview mit der künftigen Präsidentin können BauernZeitungs-Leser in der Print-Ausgabe am 25. April lesen.

“Eine Handvoll Herausforderungen”

Michaela Langer-Weninger wird die erste Frau an der Spitze einer Landwirtschaftskammer in Österreich sein. Die 40-Jährige kann bereits auf eine umfangreiche Funktionärslaufbahn zurückblicken. Seit zehn Jahren ist sie Landtagsabgeordnete sowie Gemeinderätin. 2016 wurde sie ÖVP-Bezirksparteiobfrau von Vöcklabruck und seit 2017 ist sie Mitglied im ÖVP-Landesparteivorstand. Langer-Weninger ist seit 2008 Ortsbäuerin und seit 2014 Obmann-Stellvertreterin im OÖ Bauernbund. Mit ihrer Familie bewirtschaftet sie den “Aichriedlhof” in Innerschwand am Mondsee mit Bio-Heumilcherzeugung.

Quelle: BZ/Fleischanderl
Das künftige Führungsduo der LK: Michaela Langer-Weninger und Karl Grabmayr

Für die Landwirtschaft sieht sie eine „Handvoll Herausforderungen“, die sie bei ihrer Antrittspressekonferenz am Dienstag an fünf großen Themen festmachte: “Das ist einmal die sinkende Anzahl an Betrieben und die abnehmende landwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche, weil aufgrund von Verbauung oder als Wertanlage Druck auf Grund und Boden ausgeübt wird. Dann geht es um die Art der Bewirtschaftung und damit zusammenhängend um den Dialog mit der Gesellschaft in Hinblick auf Klimapolitik oder Artenvielfalt. Es werden schnell mehr Auflagen gefordert, die Bereitschaft dafür beim Lebensmitteleinkauf zu zahlen hält sich aber in Grenzen. Und schließlich ist natürlich der Erhalt der öffentlichen Gelder für die Landwirtschaft eine wesentliche Herausforderung”, so Langer-Weninger. In diesen fünf Bereichen werde es vielerlei Themen geben, die sie als künftige Präsidentin angehen will. 

Ihr Amt will sie dabei so anlegen, wie sie es “auch in früheren Funktionen bereits gehandhabt” hat: “In vielen Diskussionen und Abstimmungsgesprächen mache ich Politik gemeinsam mit den Menschen”, so die Funktionärin: “Das heißt das Gespräch mit den Bäuerinnen und Bauern, den Funktionären in den Bezirken sowie den Verbänden und Produktionssparten suchen, dort die Themen herausfiltern und versuchen, Lösungen anzubieten.”

Starke Stimme für die Land- und Forstwirtschaft

„Michaela Langer-Weninger wird eine starke politische Stimme für die Anliegen der Land- und Forstwirtschaft sein und die notwendigen und richtigen Schritte im Sinne der oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern setzen“, sind Bauernbund-Landesobmann Max Hiegelsberger und Direktorin Maria Sauer vom Können und Wollen der künftigen Präsidentin überzeugt. “Aus Sicht des Bauernbundes ist Michaela Langer-Weninger bestens geeignet, um in die Fußstapfen eines Franz Reiseckers zu treten”, so der Landesobmann.

Quelle: BZ/Fleischanderl
Der Bauernbund hat Michaela Langer-Weninger (3.v.l.) als künftige Präsidentin der Landwirtschaftskammer vorgeschlagen: BB-Landesobmann Max Hiegelsberger, BB-Direktorin Maria Sauer und „Noch“-Präsident Franz Reisecker.

 

 

 

- Bildquellen -

  • LK-Spitze: BZ/Fleischanderl
  • Gruppe BB: BZ/Fleischanderl
  • Portrait Langer-Weninger: BZ/Fleischanderl
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AUTORAnni Pichler
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