Radeln im Wald? Ja, aber nur auf ausgewiesenen Strecken

Fahrradfahren im Wald abseits öffentlicher Routen ist nur mit Genehmigung des Grundbesitzers möglich bzw. wenn der Weg durch entsprechende Kennzeichnung für diese Nutzung frei gegeben ist. Foto: agrarfoto.com/Mag. Andrea Jungwirth

Die Sonne, die warmen Temperaturen und die längerwerdenden Tage ziehen die Menschen hinaus in die Natur. Der Wald ist ein sehr beliebtes Erholungsziel. Neben Nutz-, Schutz- und Wohlfahrtsfunktion ist die Erholungsfunktion eine ganz wesentliche, die unbedingt erhalten bleiben muss. Einige Regeln müssen dafür jedoch beachtet werden.

Die Land&Forst Betriebe Österreich plädieren zur “Saisonstart”, die vielfältigen verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. Dazu braucht es einen vernünftigen Ausgleich aller Ansprüche: Faires und rücksichtsvolles Miteinander und das Einhalten von Fair-Play-Regeln ist ein Muss für alle Erholungssuchenden im Wald.

Freizeitnutzung am rechten Weg

Nach dem Forstgesetz ist das Betreten des Waldes – also zu Fuß – für Erholungszwecke für jedermann freigegeben. Doch entgegen der landläufigen Meinung besteht kein Recht auf Nutzung des Waldes, das über das Gehen beziehungsweise Wandern, so die Land&Forst Betriebe Österreich. Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Mountainbiken oder Reiten dürfen nur auf gekennzeichneten Wegen und mit Zustimmung des Grundeigentümers ausgeführt werden. Wer mit Fahrrad, Motorrad oder Pferd abseits öffentlicher Routen ohne Genehmigung des Grundbesitzers unterwegs ist, lebt damit einseitig und illegal seine Interessen aus, ohne auf die anderen Waldbesucher, auf die Natur und auf das Ökosystem Wald insgesamt Rücksicht zu nehmen.

Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, erklärt warum: „Diese Regeln gelten nicht aus Jux und Tollerei. Dahinter stecken zahlreiche Gründe, denn wenn jede Gruppe den Wald einseitige für sein Interesse nutzt, ohne auf die vielen anderen Rücksicht zu nehmen, dann werden damit die vielfältigen und multifunktionalen Leistungen des Waldes gefährdet. Es würde die Umwelt, die Schutzwirkung und die Urproduktion gefährden sowie Konfliktpotential in der Erholungswirkung mit sich bringen.“

Klimawandel, Schadereignisse und gesteigerte Ansprüche durch verschiedenste Gesellschaftsgruppen setzen dem Wald derzeit stark zu. “Ein ehrlich gelebtes Fair-Play ist daher das Gebot der Stunde und die Verantwortung jedes einzelnen, wenn wir die Wälder von heute in eine sichere Zukunft bringen wollen“, appelliert der Verbandspräsident an ein rücksichtsvolles Verhalten bei der Freizeitnutzung in der Natur abschließend.

 

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  • Radfahren 3 ID29428: agrarfoto.com/Mag. Andrea Jungwirth
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