Tbc-Verdacht im Tiroler Oberland

Durch das jährliche Tbc-Überwachungsprogramm wurden drei Verdachtsfälle im Bezirk Landeck und ein Verdachtsfall im Bezirk Reutte bekannt.

Die Untersuchungen im Rahmen des Überwachungsprogramms sind abgeschlossen, aus momentaner Sicht gäbe es laut Land Tirol keine Hinweise auf weitere betroffene Betriebe.

Im Rahmen des Tbc-Überwachungsprogramms in den Rotwild-Tbc-Risikogebieten (oberes Lechtal im Bezirk Reutte, Stanzertal und Verwall im Bezirk Landeck sowie die Karwendel-Almen im Bezirk Schwaz) wurden bei drei Rindern aus dem Bezirk Landeck sowie einem Rind aus dem Bezirk Reutte erste konkrete Hinweise auf Rindertuberkulose festgestellt. Die betroffenen Rinderhaltungsbetriebe wurden umgehend veterinärbehördlich gesperrt, die betroffenen Rinder diagnostisch getötet. 

Die beiden bestätigten Verdachtsfälle im Bezirk Landeck wurden im Sommer 2024 in einem Rotwild-Tbc-Risikogebiet im Bezirk Landeck gealpt. Beim bestätigten Verdachtsfall im Bezirk Reutte befindet sich die Heimweide in einem Rotwild-Tbc-Risikogebiet (oberes Lechtal).

Landesveterinärdirektor gibt Entwarnung

„Die Tbc-Untersuchungen im Zuge der Überwachung sind abgeschlossen. Die Kontakttiere werden nochmals untersucht, aus momentaner Sicht gibt es aber keine Hinweise auf Rinder-Tbc in Rinderbeständen der betroffenen Gebiete. Das Geschehen ist im Griff“, gibt Landesveterinärdirektor Matthias Vill Entwarnung. Die betroffenen bäuerlichen Betriebe bleiben solange behördlich gesperrt, bis im Zuge von zwei jeweils im Abstand von zwei Monaten durchgeführten Bestandsuntersuchungen Tbc-freie Testergebnisse vorliegen, erklärt Vill: „Im Frühjahr, zu Beginn der Weide- und Almsaison, sollten die Betriebe wieder freigegeben sein.“

Auch zukünftig müssten alle Maßnahmen gesetzt werden, um das Tbc-Infektionsgeschehen in den bekannten Hotspot-Regionen einzudämmen. Im Rahmen des Tbc-Überwachungsprogrammes werden jährlich etwa 7.000 Rinder in rund 700 Betrieben untersucht. 

Gemeinsame Lösungen werden gesucht

Dass keine Panik angesagt sei, bestätigt auch Landecks Bezirksbauernobmann Elmar Monz: „Es wird dennoch notwendig sein, dass wir die Lage neu besprechen. Anfang des Jahres findet daher ein runder Tisch mit allen Betroffenen statt.“ Die Jägerschaft sei bemüht, den Rotwildbestand zu regulieren. Bauern, Grundeigentümer, Gemeinden und die Jägerschaft suchen gemeinsam nach Lösungen. „Die Jäger sind bemüht, die Abschusspläne zu erfüllen. Es braucht aber Zugeständnisse wie eine Verlängerung der Schusszeiten, vor allem in touristisch eingeschränkten Gebieten“, fordert Monz und schließt: „Tbc ist eine ernstzunehmende Krankheit und wird uns leider noch längere Zeit beschäftigen.“ 

Versicherungen gegen Ertragsausfall

Finanzielle Schäden wie der Ertragsausfall eines gesperrten Betriebs gingen zulasten des Tierbesitzers. „Daher empfehle ich eine Versicherung für den Ernstfall, etwa über die Österreichische Hagelversicherung“, erklärt Elmar Monz. Einen Teil der Versicherungsprämie übernehme zusätzlich die Prämienbezuschussung für Tierseuchenversicherungen des Bundes und des Landes. Diese könne über die Gruppe Agrar beim Amt der Tiroler Landesregierung beantragt werden, schließt Monz.

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AUTORRed. HP
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