Gutes kommt zurück“ lautet das Motto, mit dem das OÖ Agrarressort verstärkt auf das in der Landwirtschaft uralte Prinzip der Kreislaufwirtschaft hinweisen will. Um diese überhaupt am Laufen zu halten, braucht es nicht nur aktive Bäuerinnen und Bauern, sondern auch Geld. „Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Mit dem Agrarbudget 2025 schaffen wir eine solide Grundlage für eine nachhaltige Zukunft“, sagt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Knapp 96 Millionen Euro werde für 2025 zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Für dieses Jahr waren es 92 Millionen Euro.
Fünf Schwerpunkte im Agrarbudget 2025
- Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft: 30 Millionen Euro umfasst der Fördertopf, der das Umweltprogramm ÖPUL dieses wird im kommenden Jahr 30 Jahre alt mitfinanziert. Zudem wird daraus in den klimafitten Wald der Zukunft investiert sowie Alm- und Grünlandwirtschaft im Bergbauern-Gebiet gefördert.
- Next Generation Landwirtschaft: „Darunter fallen alle Maßnahmen, um die Jugend auf landwirtschaftlichen Betrieben halten zu können“, sagt Langer-Weninger. Niederlassungsprämie, Höfesicherung und Investitionsförderung sind die bedeutendsten Brocken, um die nächste Generation bei der Existenzgründung zu unterstützen. Forschung und Innovation, die Investition in die FH-Standorte Wels und Steyr und der Zukunftsfonds schlagen in die selbe Kerbe. Damit soll auch der Blick über den Tellerrand hinaus gefördert werden. Ebenfalls im Visier: das Thema Überlastung und Überforderung. Gefördert wird daher die Beratungsinitiative „Lebensqualität Bauernhof“.
- Resilienz und Risikovorsorge: Der Witterung ausgesetzt, potenzielle Tierseuchen im Nacken das Thema Risikovorsorge kann kein Landwirt mehr ignorieren. Betriebsspezifische Versicherungslösungen sind zum „Muss“ geworden. Gut 18 Millionen Euro sind 2025 für die Unterstützung der betrieblichen Risikovorsorge vorgesehen. Verdoppelt wird der Betrag durch den Bund. Damit übernimmt die öffentliche Hand 55 Prozent des einzelbetrieblichen Risikotransfers. „Wer sich dazu entscheidet, sich bei versicherbaren Risiken nicht zu versichern, für den greift auch der Katastrophenfonds nicht“, warnt die Agrarlandesrätin.
Das Agrarbudget deckt ein breites Spektrum ab, das nicht nur Bäuerinnen und Bauern, sondern der gesamten Gesellschaft dient. Michaela Langer-Weninger,
Agrarlandesrätin
- Lebensqualität im ländlichen Raum: Unter diesem Gesichtspunkt vereint ist alles, was die Regionen wirtschaftlich und touristisch belebt. Das Regionalentwicklungsprogramm Leader auch dieses feiert im kommenden Jahr sein 30-jähriges Bestehen setzt dafür Impulse. „Bei den Leader-Projekten wird von unten nach oben entschieden, je nachdem, welchen Bedarf eine Region hat“, so Langer-Weninger. Aber auch das Ausrichten einer Landesgartenschau oder die Förderung für den Breitband-Ausbau gelten als stärkende Aspekte. In Summe fließen acht Prozent des Agrarbudgets in diesen Bereich.
- Regionalität und Lebensmittelsicherheit: Hiermit sind Maßnahmen gemeint, die den regionalen Konsum fördern und auf die Qualität und Kontrolle der Erzeugnisse abzielen. Insgesamt 5,7 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Ein Fünftel davon fließt in das Genussland OÖ. Betont wird, dass das dort eingesetzte Geld eine vielfache Wirkung habe die Initiative auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus bekannt sei. Die Marke, deren 20-Jahr-Jubiläum heuer gefeiert wurde, steht auch für die Zusammenarbeit mit Handel und Gastronomie und setzt dort Maßstäbe (etwa durch die freiwillige Zertifizierung und Herkunftskennzeichnung).
Großteil für Investitionen und Umweltprogramm
Das Umweltprogramm ÖPUL und die Investitionsförderung beanspruchen die größten Budget-Anteile. Hubert Huber, Leiter der Abteilung Land- und Forstwirtschaft: „Im ÖPUL 2025 gibt es klare Verbesserungen wie die Erhöhung der Ackerbasisprämie-Bio und zusätzliche Anreize wie eine Zusatzprämie für Kreislaufwirtschaft und ein Bio-Transaktionskostenzuschlag.“ Als Investitionsförderung werden jährlich 25 bis 30 Millionen Euro ausbezahlt. Schließlich sind 60 Prozent der heimischen Höfe Tierhaltungsbetriebe. „Besonders erfreulich ist, dass zwischen 2014 und 2022 85 Prozent der Fördersumme in besonders tierfreundliche Stallbauten investiert wurde“, so Huber. In der aktuellen Förderperiode 2023 bis 2027 liegen bereits etwa 4000 Anträge vor, von denen knapp 1500 schon bewilligt sind. Zukünftig solle es hier auch mehr Angebote für Ackerbaubetriebe geben, betont die Agrarlandesrätin und verspricht, die Weichen dafür im kommenden Jahr zu stellen.
Oberösterreich ist in der Tierproduktion das Bundesland Nummer eins. Die Investitionsförderung ist daher ein wesentliches Instrument. Hubert Huber, Leiter Abteilung Land- und Forstwirtschaft
Geld kommt auch der Gesellschaft zugute
„In Summe ist es ein breites Spektrum, das mit dem Agrarbudget abgedeckt wird. Dieses dient somit nicht nur den Bäuerinnen und Bauern, sondern der gesamten Gesellschaft in Oberösterreich“, fasst Michaela Langer-Weninger zusammen.