Appell an Regierung im Bund und Wien: „Sozialpartner Landwirtschaft einbinden“

Die Landwirtschaftskammer ist bekanntlich neben Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Gewerkschaftsbund einer der vier Sozialpartner. „Manchmal haben wir den Eindruck, dass dies die Regierenden auf Bundes- und vor allem auf Landesebene übersehen“, kritisierte LK Wien-Präsident Nobert Walter bei der Vollversammlung der LK.

„Wenn Anliegen der Stadtlandwirtschaft verhandelt werden, verlangen wir, so wie die anderen Sozialpartner auch von Beginn an eingebunden zu sein.“ Mehrere Gesetze und Verordnungen wie das Bodenschutzgesetz, das Klimagesetz oder die Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung stehen aktuell auf der politischen Agenda. „Diese sind für unsere Betriebe von existenzieller Bedeutung. Da geht es um auch um die Standortsicherung unserer Stadtlandwirtschaft,“ betonte Walter. Darüber hinaus forderte Walter eine Inflationsanpassung der finanziellen Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik. „Für alle anderen Branchen ist ein Inflationsausgleich selbstverständlich. Daher darf dieser auch der Landwirtschaft in Form inflationsangepasster GAP-Prämien nicht verweigert werden.“

Als Grundlage für die Förderung der einzelnen Betriebe und für die CO2-Rückvergütung über das 100 Millionen Euro schwere Förderprogramm „Energieautarke Bauernhöfe“ hat die LK Wien mit Partnern ein eigenes Beratungsprodukt und Gesamtenergiekonzept für den Gartenbau entwickelt.

Weiters hob Walter die spürbare Verbesserung des Bio-Aktionsprogramms 2022+ des Landes Wien hervor: „Die Anpassung der Fördergegenstände, der Förderungssätze und der Förderungshöhen ist gelungen und macht das gesamte Programm noch attraktiver. Dafür gibt es ein klares Dankeschön in Richtung Land Wien.“

Neue Wiener Landesbäuerin

Als offizielle Vertreterin der Interessen der Frauen in der Stadtlandwirtschaft auf Bundesebene und in der ARGE Bäuerinnen wurde Anneliese Schippani einstimmig vom Hauptausschuss nominiert. Gleichzeitig wurde ihr die Funktion der Wiener Landesbäuerin übertragen.

Auch mehrere verdiente Bäuerinnen wurden vom Präsidenten für ihre langjährige verdienstvolle Tätigkeit ausgezeichnet: Cordula Windisch, von 2005 bis 2018 Vize-Landesbäuerin, erhielt das Silberne Ehrenzeichen der LK Wien, ebenso ihre Nachfolgerin ab 2018 bis 2023, Anna Wieselthaler. Der früheren Landesbäuerin von 2008 bis 2023, Irene Trunner, wurde mit einer Ehrenurkunde und einer Statue der Heiligen Notburga für ihr Engagement gedankt.

- Bildquellen -

  • Vollversammlung LK Wien 2: LK Wien
- Werbung -
AUTORRed. BW
Vorheriger ArtikelOhne Bodenschutz keine Lebensmittelsicherheit
Nächster ArtikelChampagner- und Schaumwein-Weltmeister kommt aus Theiß