Herbsternte liegt unter langjährigem Durchschnitt

Gut drei Viertel der Herbstkulturen im Land sind bereits abgeerntet. Von insgesamt 157.000 Hektar Ackerfläche fällt ein Drittel auf Körnermais, Sojabohne, Sonnenblume, Ölkürbis, Sorghum/Hirse und Zuckerrübe.

Die Erntemengen liegen heuer unter dem langjährigen Durchschnitt.

Mitte November berichchteten Nikolaus Berlakovich, Präsident der LK Burgenland, und Markus Fröch, Präsident des Rübenbauernbundes, gegenüber Journalisten in Kleinfrauenhaid, dass wegen der heurigen Wetterkapriolen letztendlich mit einem schlechten Durchschnitt der Erntemenge zu rechnen ist. Gleichzeitig liege der Preis für Mais, Soja und Sonnenblumen auf dem Vorjahres-Niveau. Der Preis für Zuckerrüben sei aufgrund des Marktdrucks durch ukrainische Produkte, Überlager und geringerer Qualitäten deutlich weniger als im Vorjahr. Berlakovich: „Die Ausgaben für Betriebsmittel sind aber weiterhin teuer. Das sorgt bei vielen Bäuerinnen und Bauern für Unzufriedenheit.“

Im Burgenland werden etwa 157.000 Hektar Ackerfläche bewirtschaftet. Davon fallen rund 60.000 Hektar (38 %) auf Herbstkulturen wie Körnermais, Sojabohnen, Sonnenblumen, Ölkürbis, Sorghum/Hirse und Zuckerrüben. 

Vor allem die Sojabohnenfläche hat in den letzten Jahren im Burgenland stetig dazugewonnen und liegt heuer bei etwa 27.000 Hektar. Vor zehn Jahren waren es lediglich 14.000 Hektar. „Im Bio-Anbau ist die Sojabohne sogar schon seit mehreren Jahren die Nummer eins. Im Burgenland wird mehr als die Hälfte der Sojaanbaufläche biologisch bewirtschaftet“, weiß Berlakovich. 

Soja rangiert nach dem Weizen bereits auf Platz zwei der Ackerflächenstatistik im Burgenland. Dazu der Kammerpräsident: „Das liegt auch daran, dass die Landwirtschaftskammer dahingehend beraten hat, weil Soja besser mit Klimaveränderungen auskommt und auch die Nachfrage am Markt gegeben ist.“

Qualität und Menge der Rüben deutlich geringer

Die Zuckerrübenfläche ist gegenüber dem Vorjahr um 700 Hektar (+ 30 %) auf 3.000 Hektar angestiegen. Der viele Niederschlag im Frühjahr, die anhaltende Hitze im Sommer und der regenreiche September haben den Zuckerrüben aber stark zugesetzt. „Wir haben heuer nicht nur mengenmäßig weniger Ertrag, auch die Qualität und der Zuckergehalt könnten besser sein. Dazu kommt, dass die Rübenbäuerinnen und Rübenbauern heuer auch einen geringeren Preis für die Zuckerrüben bekommen werden“, beklagt Rübenbauernbund-Präsident Fröch.

Laut seinen Ernteschätzungen rechnet der Rübenbauernbund heuer mit einem Durchschnittsertrag von 600 Dezitonnen (60 t) pro Hektar. Fröch: „Das sind um 100 Dezitonnen pro Hektar weniger als im Vorjahr.“

Niederschläge heuer zur falschen Zeit

Berlakovich im Rückblick: „Über den Sommer fehlte der Niederschlag, davor und danach gab es zu viel davon und zur falschen Zeit. Das Ergebnis ist eine mengenmäßig unterdurchschnittliche Herbsternte. Schon der Winter war viel zu trocken. Im nasskalten Frühjahr entwickelten sich die Kulturen nur langsam oder gar nicht. Im Juli und August hatten wir 40 Hitzetage. Das war somit der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Dann folgten Unwetter und zu viel Regen mit Überschwemmungen und damit Schäden auf unseren Äckern. Aufgrund dieser Wetterextreme liegen die Erntemengen von Körnermais geschätzt bei 73 Dezitonnen je Hektar, bei der Sojabohne 24 Dezitonnen und bei Sonnenblumen bei 20,5 Dezitonnen, alle unter dem Durchschnitt der früheren Jahre.“ 

- Bildquellen -

  • PK Herbsternte: LK Bgld./Tesch-Wessely
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AUTORRed. SN
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