Land Tirol vergibt erstmals Förderungen für Studierende der Veterinärmedizin

Im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung verpflichten sich die Studierenden dazu, im Anschluss an ihre Ausbildung mindestens fünf Jahre als Amtstierärzte beim Land Tirol zu arbeiten.

Das neue Förderprogramm für Studierende der Veterinärmedizin soll sicherstellen, dass die amtstierärztliche Versorgung in Tirol langfristig aufrechterhalten werden kann und die Standards in der Tiergesundheit sowie in der Lebensmittelsicherheit gewahrt bleiben.

Angesichts eines steigenden Bedarfs an qualifizierten Amtstierärztinnen und Amtstierärzten und der absehbaren Pensionierungswelle in den nächsten Jahren vergibt das Land Tirol erstmalig Förderungen, um Studierende der Veterinärmedizin gezielt zu unterstützen und für den öffentlichen tierärztlichen Dienst zu gewinnen. Das Förderprogramm soll sicherstellen, dass die amtstierärztliche Versorgung in Tirol langfristig aufrechterhalten werden kann und die Standards in der Tiergesundheit sowie in der Lebensmittelsicherheit gewahrt bleiben. Es umfasst bis zu drei geförderte Studienplätze, eine monatliche Ausbildungsvergütung sowie eine gesicherte Anstellung als Amtstierarzt nach Abschluss der Ausbildung.

„Mit diesem Förderprogramm setzen wir eine weitere Maßnahme für die zukünftige amtstierärztliche Versorgung in Tirol und sichern gleichzeitig eine hohe Qualität in der Personalentwicklung des Landes. Der Beruf des Amtstierarztes ist anspruchsvoll und wesentlich für die Sicherheit unserer Lebensmittel sowie die Gesundheit unserer Tiere. Die Anstellung und Förderung junger, engagierter Veterinärmedizinerinnen und -mediziner ist daher eine Investition in Tirols Zukunft und in unsere hohe Lebensqualität. Das Land Tirol schafft mit dieser Initiative ein attraktives Berufsfeld im öffentlichen Dienst und bietet gleichzeitig eine verlässliche Perspektive nach dem Studium“, betont Personalreferent Landeshauptmann Anton Mattle. 

Mit Blick auf die Nutztierhaltung und die landwirtschaftliche Produktion in Tirol verdeutlicht LH-Stv Josef Geisler die Vorteile des Programms für die Landwirtschaft und den Tierschutz im Land: „Landwirtschaft ohne tierärztliche Betreuung ist schlichtweg nicht möglich. Der Aufgabenbereich von Amtstierärztinnen und Amtstierärzten ist vielfältig. Sie nehmen nicht nur eine Schlüsselrolle bei der Qualitätskontrolle in der Lebensmittelproduktion ein, sondern überwachen unter anderem auch den Gesundheitszustand von Nutztieren in landwirtschaftlichen Betrieben und setzen Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Tierkrankheiten. Mit dieser Förderung geben wir Studierenden der Veterinärmedizin die Möglichkeit, sich frühzeitig auf die wichtigen Aufgaben im Bereich der Nutztierhaltung vorzubereiten und dabei von Anfang an eine enge Verbindung zum Land Tirol aufzubauen. Dadurch sichern wir die hohen Standards der Tiergesundheit, die in der Tiroler Landwirtschaft eine wesentliche Rolle spielt und schaffen gleichzeitig eine solide Basis für die Zukunft unserer bäuerlichen Betriebe.“

Neues Förderprogramm für Studierende der Veterinärmedizin

Das Förderprogramm ist ähnlich aufgebaut, wie jenes im Bereich der Humanmedizin. Voraussetzung für die Förderung ist eine bereits erfolgte Inskription in das Veterinärmedizin-Studium. Die zukünftigen Amtstierärztinnen und Amtstierärzte des Landes Tirol erhalten bereits während ihres Studiums der Veterinärmedizin eine monatliche Ausbildungsvergütung von mindestens 1.000 Euro netto monatlich. Diese finanzielle Unterstützung soll es den Studierenden zum einen ermöglichen, sich voll und ganz ihrem Studium widmen zu können, zum anderen aber auch einen Anreiz schaffen, sich bereits frühzeitig für eine Tätigkeit im amtstierärztlichen Bereich zu entscheiden. Mit jedem Semester, das bereits vor Vertragsabschluss mit dem Land Tirol erfolgreich absolviert wurde, erhöht sich der Betrag der monatlich bezahlten Ausbildungsvergütung. 

Im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung verpflichten sich die Studierenden dazu, im Anschluss an ihre Ausbildung mindestens fünf Jahre als Amtstierärztinnen bzw. Amtstierärzte beim Land Tirol zu arbeiten. Sollten die vertraglichen Rahmenbedingungen nicht eingehalten werden, muss die bereits erhaltene Ausbildungsvergütung an das Land Tirol rückerstattet sowie eine vertraglich festgesetzte Pönale bezahlt werden.

Bewerbung und Informationen

Interessierte Studierende können sich bis zum 30. November 2024 für das Förderprogramm bewerben, unabhängig davon, an welcher Universität sie Veterinärmedizin studieren. Neben einem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben ist eine aktuelle Inskriptionsbestätigung erforderlich. Das Bewerbungsformular und detaillierte Informationen finden sich unter www.tirol.gv.at/vetmed

Zudem wird am 13. November 2024 ein Netzwerktreffen „Tirol trifft Wien“ an der Veterinärmedizinischen Universität Wien stattfinden, bei dem Studierende die Gelegenheit haben, sich persönlich mit Tiroler Amtstierärztinnen und Amtstierärzten auszutauschen und Informationen über die geförderten Studienplätze zu erhalten.

- Bildquellen -

  • 20241109 Mattle Geisler: Land Tirol/Die Fotografen
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AUTORRed. JS
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