Die heurige Käferbohnenernte ist von guten Erträgen und ausgezeichneter Qualität geprägt. Die Preise sind jedoch unter Druck.
Über eine gute Ernte können sich heuer die steirischen Käferbohnenbauern freuen. Auf rund 650 Hektar wird in unserem Bundesland diese heimische Köstlichkeit angebaut. Fritz Rauer, Obmann des Landesverbandes der Gemüsebauern, hat selbst auf zwölf Hektar diese beliebte Bohne mit Mais als Stützfrucht angebaut und berichtet: „Heuer passen nicht nur die Erträge auch die Qualität ist einfach hervorragend“. Ausschlaggebend dafür waren die ausreichenden Niederschläge. Noch eine Besonderheit gibt es, so Rauer: „Üblicherweise brauchen wir vor der Ernte ausreichend Frost. Obwohl dieser gefehlt hat, sind die Bohnen wunderbar trocken und der Anteil an unreifen ist sehr gering.“ Dies sei bei der späteren Handverlesung ein wesentlicher Vorteil, so der Gemüseexperte. Und genau durch diese Methode hebe man sich auch von Ware aus Übersee wie zum Beispiel China deutlich ab.
Schlechte Preise
Trotz des steirischen Qualitätsvorsprunges seien leider noch immer große Mengen aus Übersee am heimischen Markt und führen laut Rauer auch zu einem massiven Dumping: „Ein Überangebot an chinesischen Bohnen drückt enorm auf die Preise. Ziel muss es sein, dass gerade in der Gastronomie und in Buschenschänken nur steirische Ware verkauft wird.“
Knapp die Hälfte der Käferbohnen werden im Vertragsanbau produziert. Franz Wagnes, bei ALWERA dafür zuständig, macht auf ein weiteres Problem aufmerksam: „Wir haben bereits das dritte Jahr in Folge sehr gute Erträge. Die dadurch verursachten hohen Lagerstände drücken natürlich auf den Preis.“ Deshalb bewerbe man bei den Vertragslandwirten den Käferbohnenanbau nicht.
Herkunft
Seit 2016 ist steirische Qualitätsware am Gütesiegel „Steirische Käferbohne g.U.“ – das heißt „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ – erkennbar. Dieses Qualitätssiegel garantiert die Herkunft und Verarbeitung der Käferbohne in der Steiermark und darf nur von zertifizierten Käferbohnenbetrieben geführt werden. Eine fortlaufende Nummer auf der Banderole sichert für den Konsumenten die Rückverfolgbarkeit bis zum Acker des Produzenten. Bereits über 90 Prozent der Gesamtanbaufläche sind zertifiziert.
Text: Karl-Heinz Lind