Mit dem Fendt e100 zeigt der deutscher Traktorhersteller, wie Traktoren im unteren PS-Bereich mit batterieelektrischen Antrieben und  „grünem Strom“ angetrieben werden können. Das ist gut für die Umwelt und bringt auch einige andere Vorteile.

Ernährungssicherheit und Umweltschutz spielen in der nachhaltigen Landwirtschaft entscheidende Rollen. Die fatalen Folgen starker Abhängigkeit von fossilen Energieträgern haben die letzten Jahre deutlich gezeigt. Alternative Antriebe sind hier ein wichtiger Beitrag zur Autonomie. Sie reichen von Pflanzenölen über Biomethan bis zu synthetischen Kraftstoffen. Während bei Traktoren im oberen PS-Bereich batterieelektrische Antriebe aufgrund der zu geringen Energiedichte des Speichermediums auf absehbare Zeit keine Rolle spielen werden,  können sie im unteren Leistungsbereich eine interessante Alternative sein. Sie werden dort weiter an Bedeutung gewinnen, wenn die E-Traktoren günstiger werden und die Batterien größere Reichweiten ermöglichen.

Jetzt auch als Standardtraktor

Nach dem Fendt e100 V Vario mit Schmalspur hat das Unternehmen aus Marktoberdorf erst vor Kurzem den Standard-E-Traktor vorgestellt, den Fendt e100 Vario. Entwickelt wurde letzterer für den Einsatz in Sonderkulturen, auf Tierhaltungsbetrieben, als Hoftraktor in landwirtschaftlichen Betrieben mit eigener Energieproduktion und im Kommunalbereich. Zugelassen für eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h kann der E-Traktor zusätzlich im Kurzstreckentransport laufen.Im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor entstehen bei einem Elektromotor deutlich weniger Energieverluste. Der Fendt e100 Vario wurde zudem konsequent auf nachhaltige Energienutzung hin entwickelt. Beispiele hierfür sind die Start-Stopp-Funktion, Rekuperation und drei verschiedene Betriebsmodi. Betriebskosten können durch selbst produzierten Strom weiter gesenkt werden. Dazu kommen laut Fendt niedrigere Wartungsaufwände, da Abgasnachbehandlung, Motorfilter und Motoröl nicht benötigt werden. Auch von Vorteil: Es entfallen Abgase aus dem Verbrenner sowie hohe Temperaturen des Abgasrohres und die Maschine arbeitet deutlich leiser als mit einem Dieselmotor.

Der Antriebsstrang des Modells Fendt e107 Vario baut sich aus der Batterie mit einem Elektromotor und dem Fendt-Variogetriebe auf. Im Betriebsmodus „Eco“ liegt der maximale Leistungsbereich (nach ECE R85) bei 50 kW (68 PS), im Modus „Dynamic“ stehen bis zu 55 kW (75 PS) bereit und als Peak-Antriebsleistung im Betriebsmodus „Dynamic+“ kurzzeitig bis zu 66 kW (90 PS). Sein maximales Drehmoment wird mit 347 Nm angegeben.

Laut Werksangaben reicht der Akku mit 100 kWh bei Einsätzen im Teillastbereich (wie bei mechanischer Unkrautbekämpfung oder Pflanzarbeiten) für etwa vier bis sieben Stunden. Dank integriertem Thermomanagement soll die Batterie unabhängig von der Jahreszeit oder Witterung immer mit der optimalen Temperatur arbeiten. Die CCS-Steckdose entspricht dem Automobilstandard, sodass bereits vorhandene oder öffentliche Ladeinfrastruktur genutzt werden kann. Geladen werden kann der E-Traktor grundsätzlich mit Wechselstrom mit bis zu 22 kW oder mit Gleichstrom mit theoretisch bis zu 80 kW Ladeleistung. Über AGCO-Parts bietet Fendt zudem ein 22-kW-Schnellladekabel-Set inklusive einer Wandhalterung an. Wahlweise ist eine Fendt-Schnellladesäule bestellbar.

Optional kann der Traktor ab Werk mit dem Frontlader Fendt Cargo 3X65 ausgestattet werden. Standardmäßig ist er mit Reifen der Dimension 340/70R24 für die Vorderachse sowie Reifen der Dimension 480/70R30 für die Hinterachse ausgestattet.

Speziell für diese Baureihe haben Fendt und Trelleborg gemeinsam den Reifen TM1 Eco Power entwickelt. Dabei stand das Zusammenspiel aus Leistung und Energieeffizienz im Vordergrund. Zudem sollen 65 Prozent der Bestandteile aus erneuerbaren oder recycelten Quellen stammen.

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  • E-Traktor: Fendt
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AUTORRed. MS
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