Ein später Wintereinbruch in Kombination mit einem Frühstart in den Frühling: Ein Szenario, das mittlerweile kein seltenes mehr ist. Für Gartler bedeutet das eine immer kürzere Winterpause.
Frisches Grün aus dem Hochbeet im Winter
Im Gemüsebeet können viele Kulturen aufgrund wärmerer Temperaturen zunehmend länger stehen bleiben. Grünkohl, Asia-Salate oder Winter-Kopfsalate halten auch frostigen Temperaturen stand. „Das Problem ist vielmehr die drohende Fäule, weshalb man sie besser vor Feuchtigkeit schützt“, sagt Landesgärtnermeister Johannes Hofmüller. Um sich möglichst lange über frisches Grün freuen zu können, empfehle sich ein Sturz über dem Beet oder Hochbeet.
Ist das Beet schon abgeerntet, empfiehlt es sich, eine Winterbegrünung auszubringen. Fertige Mischungen für Hobbygärtner gibt es im Handel. „Eine Begrünung ist besser als der nackte Boden, da es sonst in schneefreien Wintertagen zu mehr Erosion kommt“, so Hofmüller.
Ziergehölze, Stauden und Ziergräser werden nicht mehr – wie früher üblich – vor dem Winter geschnitten, sondern erst Ende Februar bis Anfang März.
Stauden und Gräser: Winterliche Zierde
Auch das Entfernen der trockenen Blütenballen von Hortensien ist „veraltet“. „Man lässt sie einfach. Sind sie im Winter etwa mit Raureif überzogen, ist das sehr dekorativ“, sagt Hofmüller. Ebenso verleihen Ziergräser dem winterlichen Garten mehr Struktur. Der Experte empfiehlt, diese jedoch zusammenzubinden. Dadurch seien sie auch besser vor drohender Fäulnis geschützt. Hofmüller: „Ballenhortensien werden im Frühling 20 bis 25 Zentimeter zurückgeschnitten, Ziergräsen fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten.“
Der Rasen solle laut Hofmüller mit einer Höhe von etwa fünf Zentimetern überwintern. „Aber bitte jetzt nicht mehr vertikutieren und unbedingt das Laub vom Rasen entfernen“, betont der Landesgärtnermeister. Andernfalls könne „Rasenrost“ oder „Schneeschimmel“ entstehen. Auch das Laub von Rosen sollte entfernt werden, da sonst Pilzsporen im Boden überwintern können.
Bei Kübelpflanzen oder Ziergräsern in Töpfen sollte man auch in der kalten Jahreszeit öfter vorbeischauen. „Sie sollte man an frostfreien Tagen ein bisschen gießen, sonst besteht die Gefahr einer sogenannten Frosttrockness. Frost trocknet den Erdballen aus, da die Erde in den Trögen vom Boden her keinen Schutz haben“, weiß Hofmeister. Einmal gießen pro Monat reiche jedoch völlig aus.
- Bildquellen -
- Hortensie Endless Summer Mit Frost Im Winter: Natalia Greeske- stock.adobe.com