Sonnenstrom vom Feld: Größte Anlage entsteht in Pischelsdorf

Die Gemeinde Pischelsdorf am Engelbach wird Vorreiterin für ein Solarstrom-Großprojekt, das die Doppelnutzung von guten Acker- und Grünlandflächen ermöglicht.

Das Symbolbild zeigt, wie die Doppelnutzung in der Praxis aussehen kann.

Ein „Energiezukunftsprojekt mit Vorbild­wirkung“, das sowohl Landwirtschaft, als auch Natur- und Klimaschutz im Blick habe: So nennen es die Verantwortlichen. Energie AG, das Planungsbüro EWS aus Munderfing, der Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzende, Landesrat Markus Achleitner, und der Pischelsdorfer Bürgermeister haben am Dienstag die Ausbauoffensive vorgestellt.

„Sonnenenergie nimmt schon jetzt eine wesentliche Rolle für die nachhaltige und regionale Energieerzeugung ein. Mit der Errichtung der größten Agri-PV-Anlage Oberösterreichs in Pischelsdorf setzen wir gemeinsam mit der EWS unsere Ausbauoffensive bei Sonnenstrom fort und leisten so einen aktiven Beitrag für eine fossilfreie und nachhaltige Energiezukunft ein weiterer Baustein zur Transformation der Energieversorgung im Hinblick auf den Wirtschaftsstandort Oberösterreich“, so Energie AG-Generaldirektor Leonhard Schitter.

Die im Bezirk Braunau gelegene Gemeinde Pischelsdorf hat mit der Agri-Photovoltaikanlage „EWS Sonnenfeld Pischelsdorf“ grünes Licht für das erste oberösterreichische Erneuerbare Energiezukunftsprojekt dieser Art gegeben. Neben der Doppelnutzung von guten Acker- und Grünlandflächen bietet die Anlage auch einen Schutz vor Frost- und Dürreschäden.

Ziel: Sonnenstrom bis 2030 verzehnfachen

„Dieses Projekt ist einmal mehr ein Beleg dafür, dass Oberösterreich ein Vorreiter bei der Umsetzung der Energiewende ist und unser Landesenergieversorger Energie AG dabei ein zentraler Partner ist. Wir haben uns beim Umstieg auf erneuerbare Energien ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Wir wollen die Erzeugung von Sonnenstrom bis zum Jahr 2030 verzehnfachen. Bei unserem 200.000 Dächer-Programm sind wir bereits mit Höchsttempo unterwegs, dazu kommen noch PV-Freiflächenanlagen überall dort, wo es sinnvoll ist“, sagt Achleitner. Diese Agri-PV-Anlage sei ein Musterbeispiel dafür, weil die Erzeugung von nachhaltigem Sonnenstrom mit einer weiteren landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen verknüpft werden könne.

Sonnenenergie vom Feld sei eine innovative Lösung, sie biete regionale Solarstromproduktion bei minimalem Flächenverbrauch. Auf 80 Prozent der Gesamtfläche könne weiterhin landwirtschaftliche Nutzung stattfinden. Die PV-Anlage stehe nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion und könne nach etwa 30 Jah­ren wieder rückstandslos rückgebaut werden. Das Konzept habe sowohl Grundstücksbesitzer und Landwirt Franz Bachleitner als auch Bürgermeister Gerhard Höfl­maier überzeugt, heißt es von Seiten der Energie AG.

„Es ist ein schönes Projekt. Erste Erfahrungen mit gleichartigen Projekten zeigen bereits, dass einige Feldfrüchte vom Mikroklima unter den PV-Modulen profitieren und die maschinelle Bewirtschaftung problemlos funktioniert. Für die Landwirtschaft bringt das viele Vorteile, wie etwa auch zusätzliche Erlöse bei wetterbedingten Ernteausfällen. Die Agri-PV-Anlage in unserer Gemeinde hat auch Vorbildwirkung für weitere Projekte in der Region“, so Gerhard Höflmaier, Bürgermeister von Pischelsdorf.

Daten und Fakten

EWS Sonnenfeld Pischelsdorf: Leistung: 4,58 MWp, Modulanzahl: 7514, Jahresstromproduktion: 5,9 Mio. kWh (entspricht Haushaltsstrom für mehr als 1680 Haushalte), CO2-Einsparung in 25 Jahren: 114.260 Tonnen, geplante Inbetriebnahme: Frühjahr 2025.

- Bildquellen -

  • Symbolbild Agri PV Anlage: ews consulting gmbh
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AUTORred GC
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