Am Montag haben Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und seine Kollegen im Agrarrat in Luxemburg über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) diskutiert. Dabei bekräftigte Totschnig Österreichs Nein zum Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Mercosur.
Für Österreich sei wichtig, dass die GAP „die Bauernfamilien wieder mehr in den Mittelpunkt“ rückt und deren Leistungen für Umweltschutz, Biodiversität und Tierwohl auch abgegolten würden. Hingegen solle die EU-Kommission auch mit dem Mercosur-Freihandelsabkommen „keine Revolution vom Zaun brechen“. Die EU-Kommission will das Freihandelsabkommen abschließen und wird dabei etwa von Deutschland unterstützt. Neben Frankreich gehört auch Österreich zu den Ländern, die das Abkommen in seiner geplanten Form ablehnen, aus Angst vor der zu erwartenden Konkurrenz für die heimische Landwirtschaft. Dem Handelsabkommen fehle es weiterhin an Nachhaltigkeitskriterien, so der Minister. Anders sieht das der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Brasilien, Günther Sucher. Er sprach sich in einem Interview mit der APA für das Abkommen aus. Befürchtungen der Landwirte, etwa von Billigfleisch überschwemmt zu werden, hat Sucher nicht. Die für Rindfleisch ausverhandelten Zollfrei-Quoten würden auf Österreich gemünzt „ein 220-Gramm-Steak pro Jahr“ bedeuten.
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- Norbert Totschnig: BML